Eine Reitstunde ist keine Einbahnstraße! Das heißt, du bist nicht dazu verdammt, schweigend auf dem Pferd zu sitzen und zu erraten, was der Reitlehrer gerne sehen möchte!
Reitunterricht ist Kommunikation zwischen Schüler und Lehrer und dann zwischen Schüler und Pferd. Und das Ergebnis dieser Kommunikation (das Reiten) ist umso erfolgreicher, je mehr sich alle Beteiligten austauschen.
Im besten Fall fragst du bereits beim Vereinbaren des Termins, wie du dein Pferd und dich vorbereiten sollst. Sollst du dein Pferd nur im Schritt warmgeritten haben, oder möchte dein Reittrainer, dass du bereits die Lösungsphase abgeschlossen hast, damit ihr gleich in die intensive Arbeitsphase übergehen könnt? Bei einem ersten Termin schaue ich mir zum Beispiel auch ganz gerne das Pferd ohne Reiter an. So verschaffe ich mir einen ersten Eindruck und kann auch schon gleich die Ausrüstung prüfen und sehe zum Beispiel, ob das Pferd ruhig den Reitplatz betritt, beim Aufsteigen stehenbleibt etc. Daraus kann ich schon erste Rückschlüsse ziehen auf die Art und Weise, wie ich unterrichte.
Ein guter Reitlehrer fragt viel nach: „Hast du jetzt den Unterschied gespürt?“ „Hast du meine Anleitung verstanden?“ usw.
Genauso gehört zu dieser Kommunikation auch dazu, dass du als Lernender Fragen stellen darfst! Also frag nach, wenn du eine Anleitung nicht verstanden hast. Wenn dir nicht klar ist, wie sich eine halbe Parade anfühlt, der Reitlehrer aber ständig davon spricht, dann mach nicht irgendwas, sondern frag nach!
Und so doof und abgedroschen es klingt: Es gibt keine doofen Fragen! Doof sind die, die nicht fragen!
Indem du Fragen stellst, kannst du deinen Lernerfolg im Unterricht enorm erhöhen: Du kannst präzisieren, was du bei deiner konkreten Problemstellung tun kannst. Ein guter Reitlehrer kann dir genau erklären, was euer Problem ist, was die Ursache für euer Problem ist und wie du es lösen kannst.