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  • Stillgestanden: Wenn das Pferd nicht stillstehen kann

    Pferde stehen von Natur aus eher weniger gern still. Stillstehen tut ein Pferd in der Natur nur dann, wenn es döst. Das dann aber immer mit aktiven Sinnen: Es muss ja jederzeit entdecken können, wenn sich ein Raubtier anschleicht, sodass es sofort flüchten kann.

    Diese natürlichen Instinkte haben unsere domestizierten Pferde nie verloren. Sie haben nur über die Zeit gelernt, damit umzugehen – mal mehr, mal weniger gut.

    Dennoch muss ein domestiziertes Pferd in unserem Stallalltag ruhig stehenbleiben können. Wie lernt jetzt aber dein Pferd, dass es am Putz- oder Anbindeplatz ruhig stehenbleiben kann?

    Finde heraus, warum dein Pferd nicht stillstehen kann

    Oft konzentrieren wir uns zu sehr darauf, was nicht funktioniert anstatt darauf, warum etwas nicht funktioniert. Oft ist es gerade beim ruhig Stehenbleiben auch so: Das Pferd wird gerügt, wenn es herumzappelt und seine vier Beine nicht stillhalten kann. Dabei wird oft der Grund übersehen: Vielleicht hat das Pferd schlicht und einfach Hunger oder Durst oder muss aufs Klo (hat Harndrang). Es kann also aktuell ganz dringende Grundbedürfnisse nicht erfüllen.

    Es können allerdings auch ganz andere Gründe sein: Das Pferd kann nervös sein, weil es am Putzplatz seine Herdenkollegen nicht sehen kann. Das allein kann zu einer Stresssituation führen und Pferde unruhig werden lassen.

    Vielleicht ist auch viel zu viel Trubel am Putzplatz: Wenn ständig Kinder herumrennen, Menschen hin- und herhuschen und womöglich noch irgendwo ein Traktor herumfährt, können sensible Pferde einfach nicht abschalten und entspannen …

    Nimm dir die Zeit, die es braucht

    Stress, Hektik, Zeitmangel sind in unserem Alltagsleben fast schon alltägliche Dinge. Im Leben unserer Pferde gibt es das aber nicht: Pferde leben im Hier und Jetzt. Sie denken nicht Tage voraus und erschrecken dann, was sie nicht noch alles erledigen müssen. Deshalb üben Pferde auch so eine starke Anziehung auf uns Menschen aus: Wir können von ihnen lernen, im Hier und Jetzt zu sein, den Moment zu genießen und mal alles Alltägliche von uns fallen zu lassen. Das fällt uns natürlich schwer – nicht immer können wir allen Stress von uns streifen wie einen lästigen Mantel und im Stall ganz entspannt und ruhig sein.

    Pferde haben sehr sensible Antennen für genau diese Stimmungen in uns: Deshalb müssen wir uns nicht wundern, wenn auch Pferde immer öfter nervös und unruhig sind- weil wir es ja manchmal unbewusst auch ständig sind.

     

    Wichtig ist: Nimm dir Zeit für dein Pferd. Versuche dich mit all deinen Sinnen auf es zu konzentrieren: Sei bei ihm, wenn du es putzt. Quatsche nicht ständig mit einer Stallkollegin oder telefoniere nebenher noch. Das ist unhöflich – kein Wunder, wenn dein Pferd sich dann deine Aufmerksamkeit zurückholen will und beginnt zu tänzeln oder zu scharren: Es will nur deine Aufmerksamkeit!

    Diese Art der Aufmerksamkeit, dieses voll und ganz im Hier und Jetzt zu sein, nennt man auch Achtsamkeit. Dazu habe ich ein inspirierendes Interview mit der lieben Bibi Degn, einer Tellington-Instruktorin, geführt, das du hier nachlesen kannst: Das Geheimrezept für eine innigere Beziehung zu deinem Pferd

    Verändere die Körperhaltung deines Pferdes, damit es stillstehen KANN

    Pferde, die nicht ruhig stehenbleiben können, haben eine andere Körperhaltung als entspannte Pferde:

    • Zappelphilipp-Pferde sind meist sehr vorhandlastig und stehen nicht ausbalanciert auf allen vier Beinen.
    • Ihre Kopfhaltung ist sehr hoch, um ihre Umgebung ständig abzuchecken.
    • Ihre Muskeln sind angespannt.
    Ist der Kopf deines Pferdes ständig in der Höhe, lerne ihm das „Kopfsenken“. Dazu habe ich ein schönes You-Tuve-Video gedreht, das du hier findest. You-Tube-Video zum „Kopfsenken“
    Ist der Kopf tiefer als Widerristhöhe, löst das im Nervensystem des Pferdes die Hormone von Entspannung und Ruhe aus – der Kopf ist nämlich immer dann tief, wenn es frisst oder döst.
     
    Neigt dein Pferd zu einem hohen Muskeltonus, hilf ihm mit verschiedenen Körperarbeitstechniken, zum Beispiel dem „Lecken der Kuhzunge“ aus der Tellington-Arbeit“, einer Massagedecke oder einem Solarium, seine Muskeln zu entspannen. Ein angespanntes und verspanntes Pferd fühlt sich ständig unwohl in seiner Haut. Es fühlt sich ständig so, als müsste es „aus der Haut fahren“. Dir geht es wahrscheinlich nicht besser: Fühlst du dich unwohl und hast gar Schmerzen, ist ruhiges Liegen auf der Couch nicht immer das angenehmste …
     

    Verbessere die Balance deines Pferdes

    Schlecht ausbalancierte, sehr vorhandlastige Pferde tun sich prinzipiell schwer, ruhig stehenzubleiben. Sie kämpfen ständig mit dem Drang, sich neu ausbalancieren zu müssen. Beobachte mal, wie dein Pferd dasteht:

    • Sind beide Vorderbeine auf einer Linie oder steht ein Bein immer weiter vorne?
    • Wie steht es auf seinen Hinterbeinen?
    • Stellt es ein Bein immer weit nach hinten hinaus oder zieht es eines immer auffällig unter seinen Körper?

    Ein ausbalanciertes Pferd sollte in Ruhe auf allen vier Beinen parallel zueinander stehen können.

    Um einem Pferd das Stillstehen zu erleichtern, versuch mal deinem Pferd beizubringen, beim Stehen sein Gewicht zwischen Vorhand und Hinterhand zu verschieben. Tippe es dazu vorne an der Brust an, um es anzuregen sein Gewicht nach hinten zu verlagern.

    Dein Pferd kann auch lernen, sein Gewicht von einer Seite auf die andere zu verlagern, also von einem Bein auf das andere. Schaukle dazu ganz leicht die Hüften und den Widerrist deines Pferdes hin und
    her: So lernt es, sich besser auszubalancieren und auf allen vier Beinen gleichzeitig zu stehen.

    Du kannst auch sogenannte Balance-Pads verwenden, um den Gleichtgewichtssinn deines Pferdes zu verbessern. Meine Tellington-Kollegin Anke Recktenwald gibt dazu spezielle Kurse: Balance-Pads für Pferde

    Kontrolliere die Anbindemöglichkeit

    Es müssen nicht immer die großen Veränderungen sein, auch kleine Details können einen großen Unterschied machen. Achte beim Anbinden am Putzplatz darauf, dass du dein Pferd nicht zu kurz und auch nicht zu lang anbindest: Zu kurz angebunden, beengst du dein Pferd in seiner natürlichen Kopfhaltung. Nur wenn es seinen Kopf ausbalanciert frei tragen kann, kann es auch bequem und ruhig stehen.

    Ist ein Pferd zu lang angebunden, hat es natürlich auch alle Möglichkeiten, sich Ablenkung zu suchen 😉 Mal ein Heukrümel da am Boden, mal dort an der Holzwand ein wenig knabbern.

    Prüfe auch, ob der Putzplatz auch wirklich gut geeignet ist:

    Ist er eben und rutschfest, ist er nicht zu dunkel?

    Versuche es deinem Pferd da, wo es ruhig stehenbleiben soll, so angenehm wie möglich zu machen. Und das ist auch der nächste wichtige Punkt:

    Schaffe eine Wohlfühlatmosphäre für entspanntes Stillstehen deines Pferdes

    Je wohler sich ein Pferd da fühlt, wo es angebunden ist, desto schneller kann es auch entspannen und somit stillstehen. Schaffe am Anbindeplatz eine Wohlfühlatmosphäre:

    • Gib deinem Pferd immer am Putzplatz sein Kraftfutter. So verbindet es mit der Zeit diesen Platz mit dem Angenehmen des Fressens.
    • Ein sehr nervöses Pferd profitiert enorm von einem kleinen Haufen Heu: Daran kann es länger knabbern – und fressen beruhigt die Nerven. Zudem muss durch das Fressen am Boden das Pferd den Kopf senken, was wiederum Wohlfühlhormone ausschüttet.
    • Probier mal aus, ob dein Pferd Massagedecken gut findet. An Massagedecken wie z. B. von Bemer oder Accuhorsemat müssen sich Pferde zwar zuerst gewöhnen. Nach einer meist kurzen Gewöhnungsphase genießen es die Pferde sehr und kommen in eine Art Dämmerzustand. Teurere Massagedecken kann man heutzutage auch tageweise kostengünstig ausleihen.
    • Wenn du ein Solarium hast, ist das gerade im Winter natürlich goldwert: Deinem Pferd werden mittels Infrarotstrahlen die Muskeln sanft aufgewärmt und du selbst kühlst beim Putzen nicht aus 😉

     

    Es ist keine Hexerei, einem Pferd das ruhige Stehenbleiben am Anbinde-/Putzplatz beizubringen. Meist müssen nur ein paar kleine Details verändert werden. Beobachte dein Pferd immer genau, damit du sofort eine Veränderung seines Stresslevels wahrnimmst. Sobald dein Pferd nur ganz kurz einmal ruhig stillsteht, lobe es so ausgiebig wie möglich: Belohne immer das, was du von ihm möchtest. Ignoriere das, was du nicht haben möchtest. Pferde lernen viel besser und schneller durch Erfolg und Lob als durch ständige Ermahnung und Strafe.

     

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  • Kopfscheues Pferd: Was tun? 5-Schritte-Anleitung

    Kopfscheues Pferd: eine sensible Angelegenheit

    Kopfscheues Pferd: Was tun?
    Ein kopfscheues Pferd, das sich partout nicht am Kopf angreifen lassen will, macht es uns Reitern verdammt schwer: Aufhalftern, auftrensen, putzen, einflechten, alles wird zur nervenaufreibenden, stressigen Tortur.
    Allerdings reagiert nicht jedes kopfscheue Pferd mit derart heftigem Vermeidungsverhalten wie Kopfschlagen,  Weggehen/Wegrennen, Ohrenanlegen, Drohen etc.
    Allein wenn das Zäumen jedes Mal mühsam wird, weil das Pferd zwar ruhig stehenbleibt, aber den Kopf weit nach oben nimmt oder auch sein Maul nicht für die Trense öffnet, ist das bereits ein kleiner Hinweis, dass da was am Kopf nicht stimmt. Zumindest aber ist dem Pferd das Prozedere des Aufhalfterns und Zäumens unangenehm bzw. auch zuwider.
    Die Bezeichnung „kopfscheu“ bezieht sich dabei meist auf die Reaktion des Pferdes, wenn man es an den Ohren angreifen möchte. Am Kopf, z. B. an der Stirn oder am Schopf, lassen sich  manche „kopfscheuen“ Pferde noch relativ entspannt angreifen, an den Ohren herrscht dann aber Sendepause: Kopf hoch! Viele Pferde sind also eher „ohrenscheu“ …
     
    Kopfscheue Pferde: Was nun also tun?
    Dem Ganzen aus dem Weg gehen und so gut es geht Alternativstrategien entwickeln? Zaumzeug jedes Mal aufschnallen und Halfter kaufen, die am Genickstück zu öffnen sind? Jedes Mal kämpfen und am Ende mit Müh und Not, müden Armen und entnervt doch noch das Zaumzeug irgendwie auf den Kopf des Pferdes bekommen?
     
    Ganz und gar nicht!
     
    Ein kopfscheues Pferd hat meist klare Gründe, warum es sich derart verweigert. Die Ursachen müssen gefunden und abgestellt werden – was nicht so einfach ist.
    Kopfsenken
    Damit sich stark kopfscheue Pferde so unbeeindruckt an den Ohren berühren lassen, braucht es viel achtsames Training.

    Mögliche Ursachen für ein kopfscheues Pferd

    Mögliche Ursachen für ein kopfscheues Pferd können sein:

    • Verletzungen an den Ohren oder am Genick
    • Verspannungen am Genick oder am Kiefergelenk/Zungenbein
    • Entzündungen in den Ohren (Insektenstiche, Milbenbefall etc.)
    • Lichtempfindlichkeit (vor allem bei Pferden, die auch an Headshaking leiden)
    • Überempfindlichkeit gegen Insekten
    Sind die obigen physiologischen Gründe für die Kopfscheuheit abgeklärt und es kann definitiv ausgeschlossen werden, dass das Pferd ein körperliches Problem am Kopf oder in Kopfnähe hat, kann es auch damit zusammenhängen, dass Pferde eine unsachgemäße frühere Behandlung beim Aufhalftern/Aufzäumen erlitten haben.
    Gerade wenn mit der Arbeit mit Jungpferden und Fohlen begonnen wird, wird das Aufhalftern als das normalste der Welt angesehen: Man kann dabei aber schon bei den ersten Schritten richtig viel falsch machen und dem Pferd das Tragen eines Halfters oder Zaumzeugs vermiesen!
     
    Weitere Ursachen für ein kopfscheues Pferd können sein:
    • Unsachgemäße frühere Behandlung beim Aufhalftern/Aufzäumen
    • Unpassendes Halfter: zu eng, zu weit
    • Unfall beim Anbinden: Pferd hängt sich im Strick „auf“: Folge können irreparable Schädigungen am Genick sein
    • Unpassendes Zaumzeug: zu eng geschnallte Backenriemen, zu enges, unpassendes Genickstück, drückender Stirnriemen etc.
    • Unachtsames Aufzäumen, bei dem das Trensenstück dem Pferd unangenehm gegen die Zähne schlägt
    Es ist wichtig, all diese Gründe in Ruhe und für sich genau durchzugehen und zu überlegen: Lief irgendwann mal etwas schief? Ob bewusst oder unbewusst ist jetzt mal egal. Wann und in welchen Situationen zeigt das Pferd heftige Reaktionen?Bereits beim Anblick des Zaumzeugs oder Halfters oder erst, wenn es wirklich darum geht, das Halfter oder Zaumzeug über die Ohren zu streifen?
     
    Das Finden der Ursachen hilft enorm weiter, dem Problem eines kopfscheuen Pferdes Herr bzw. Frau zu werden!

    Wichtige Details: Ausrüstung für kopfscheue Pferde

    Das Halfter

    Halfter kopfscheue Pferde

    Das Halfter für kopfscheue Pferde hat am besten eine Schnalle am Genickstück, an der es geöffnet werden kann. So kann vermieden werden, dass das Halfter dem Pferd über die Ohren gezogen werden muss (vgl. Abbildung links).

    Das Zaumzeug

    Da das Zaumzeug am senibelsten Körperteil des Pferdes angelegt wird, sind eine absolut passgenaue Form, hochwertiges Material und gute Verarbeitung ein Muss.

    Das alte Zaumzeug vom ersten Pferd für das nächste zu verwenden, ist nicht unbedingt zielführend. Die Anatomie eines Pferdekopfes ist sehr individuell. So sollte auch das Zaumzeug individuell angepasst sein. Das anatomisch geschnittene Genickstück kann dem einen Pferd perfekt passen, dem anderen aber an der Ohrmuschel drücken. Der Nasenriemen liegt bei einem Pferd perfekt, dem anderen drückt er aufs Jochbein.

    Ich bin mittlerweile Fan von barocken Trensen: Hier ist ohne viel Schnickschnack alles an seiner Stelle. Der Vorteil von barocken Trensen: Es gibt kein extra Lederstück für die Verschnallung des Nasenriemens. Der wird nämlich durch zwei Schlaufen oberhalb des Trensenrings eingefädelt und kann links und rechts verschnallt werden. So ist weniger Leder am Pferdekopf, was sensible Pferde sehr gerne mögen.

    Ob die neuen Zäume ohne Kehlriemen, die jetzt am Markt sind, hilfreich sind und auch beim kopfscheuen, kopfschüttelnden Pferden am Kopf bleiben, weiß ich leider nicht 😉

    Ganz wichtig und wird oft vergessen: Der Stirnriemen!

    Der sitzt nämlich meist viel zu eng und drückt dem Pferd seitlich auf den Knochen oberhalb des Auges, was sehr unangenehm sein kann! Bitte den Stirnriemen immer kontrollieren, ob er gerade am Pferdekopf liegt, genauso wie der Nasenriemen, der zwei Fingerbreit!!! (nicht 2 Finger nebeneinander!) locker verschnallt sein sollte.

    Weitere Details, auf die du beim Zäumen, aber auch Satteln und Anbinden achten solltest, kannst du hier nachlesen: 5 Tipps: Pferde achtsam zäumen und satteln

    Reiten als Lebensschule

    Das Gebiss

    Kopfscheue Pferde: Gebiss prüfen!

    Die Passform des Gebisses prüft am besten ein Pferdezahnarzt/Dentist. Er kann genau überprüfen, ob das Gebiss von Form und Breite her in das entsprechende Pferdemaul passt. Viel zu oft haben Pferde viel zu dicke Trensen im Maul, die im zarten Mäulchen gar keinen Platz haben! Oft sind Gebisse auch viel zu lang, sodass unnötig viel Druck auf die Maulspalte ausgeübt wird.

    Wenn ein kopfscheues Pferd bereits beim Anblick des Zaumzeugs samt Gebiss die Flucht ergreift und den Kopf hochreißt, sollte unbedingt die Passform des Gebisses und auch in Folge die Zähne selbst kontrolliert werden!

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    Kopfscheues Pferd

    Hilfe bei einem kopfscheuen Pferd

    Wenn mögliche Ursachen für das kopfscheue Verhalten des Pferdes ausgeschlossen bzw. behoben wurden, geht es darum,  die Berührung am Kopf wieder positiv zu verknüpfen. Lange genug hat das Pferd mit Berührung am Kopf Unangenehmes oder gar Schmerzen verknüpft, sodass es jetzt erst wieder Vertrauen schöpfen muss.
    Wenn du wie hier vorgegeben achtsam und bewusst Schritt für Schritt vorgehst, wird dein Pferd in nur wenigen Tagen wieder vertrauensvoll Berührungen am Kopf und an den Ohren zu lassen …

    1. Schritt: Kopf senken

    Da kopfscheue Pferde den Kopf hochnehmen oder Kopfschlagen, um sich der Berührung am Kopf und vor allem an den Ohren zu entziehen, ist es wichtig, dass das Pferd lernt, seinen Kopf zu senken.
    So kann man im Anschluss leichter die folgenden Übungen durchführen.
     
    Für das Kopfsenken schnallt man am besten einen Strick oder eine Kette seitlich ein, sodass man seitlich neben dem Pferd stehend durch leichten Zug nach unten dem Pferd den Weg in die Tiefe weisen kann.
     
    Stehe bei dieser Übung bitte nie direkt vor deinem Pferd: Damit provozierst du einen ordentlichen Nasenstüber, wenn dein Pferd auf den Zug am Halfter und den Druck im Genick den Kopf hochreißen sollte.
     
    Damit es erst gar nicht soweit kommt, dass dein Pferd seinen Kopf erschreckt hochreißt, locke es mit der geöffneten Hand, als hättest du ein Leckerli in der Hand, nach unten. Notfalls verwende gerne auch ein Leckerli oder biete ihm in einem Kübel Futter oder Heu an. Wichtig ist, dass du dabei ein klares Signal am Halfter gibst und gerne auch ein Stimmsignal, das später dein Pferd korrekt verknüpfen kann.
     
    Sobald dein Pferd seinen Kopf auf Widerristhöhe hält, lob es ausgiebig. Gibt es dem Druck nur widerwillig und nur wenige Millimeter nach: Egal! Jeder Schritt in die richtige Richtung, in diesem Fall nach unten, wird belohnt. In nur wenigen Tagen Wiederholung versteht das Pferd die Übung!
     
    Aber Achtung vor allzu überbordenden Bewegungen: Ein kopfscheues Pferd ist auch meist sehr schreckhaft und reagiert hysterisch auf zu schnelle und hektische Bewegungen. Deshalb alles immer sehr langsam und vorsichtig machen und sanft und achtsam loben!
     
    Auch Pferde, die ansonsten nicht kopfscheu sind, aber gerade beim Zäumen den Kopf hochnehmen, profitieren von dieser Übung: Alle meine Pferde können diese Übung. Meist reicht auch nur das Präsentieren des Gebisses samt Leckerli und sie nehmen problemlos ihren Kopf herunter und nehmen das Gebiss freudig in Empfang 😉

    2. Schritt: Abstreichen des Halses in kreisenden Bewegungen

    Ja, du hast richtig gehört! Wenn dein Pferd den Kopf weiter unten trägt und ruhig steht, gehst du als erstes NICHT an den Kopf des Pferdes, sondern an den Hals!

    Warum?

    Dein Pferd soll das Kopfsenken mit etwas Angenehmen verbinden und das ist zum aktuellen Zeitpunkt, als es noch kopfscheu ist, definitiv NICHT die Berührung am Kopf!

    Streiche für diesen Schritt in kreisenden Bewegungen den Hals deines Pferdes entlang. Beginne an der Schulter und führe deine Hände mit leicht gespreizten und sanft aufgestellten Finger in großen Kreisen immer weiter Richtung Genick. Sobald dein Pferd negativ reagiert und den Kopf wieder hochnimmt, lässt du es den Kopf erneut senken und beginnst mit deinen Kreisen wieder hinten an der Schulter. So arbeitest du dich vor, bis du mit deinen Kreisen am Genick angekommen bist, ohne dass dein Pferd den Kopf hochgenommen hat.

    3. Schritt: Abstreichen des Kopfes mit dem Handrücken

    Bis das Pferd die Berührungen bis zum Genick problemlos akzeptiert, können je nach Schwere der Kopfscheuheit mehrere Tage vergehen.
    Erst wenn das Pferd diese Kreise mit den Fingern von den Schultern über den Hals bis zum Genick als angenehm empfindet, kannst du mit dem Handrücken beginnen, sanft den Kopf abzustreichen. Gerne auch wieder in kleinen, kreisenden Bewegungen.
    Das Berühren mit dem Handrücken empfinden Pferde deutlich angenehmer als mit der geöffneten Handfläche. Das hat wohl mit dem Urinstinkt zu tun: Unsere Hände erinnern im weitesten Sinn an eine Pranke eines Raubtiers, vor allem wenn die Hände direkt auf sensible Körperstelle gerichtet werden. Die Handfläche löst weniger solche Emotionen aus und wird von vielen sensiblen, kopfscheuen Pferden rasch akzeptiert.

    4. Schritt: Schopfhaare gleiten

    Pferde empfinden das Haaregleiten an der Mähne mindestens ebenso angenehm wie am Schopf!

    Sobald das Pferd Berührungen mit dem Handrücken akzeptiert, kannst du die Schopfhaare fassen.

    Das Schopfhaare-Gleiten finden Pferde genauso angenehm wie auch das Mähnenhaare-Gleiten. Du kannst es dir vorstellen wie eine angenehme Kopfmassage bei deinem Lieblingsfriseur – aaaaaah! 😉

    Nimm dazu den Schopf nah am Ansatz und lass die Haare langsam an der Stirn entlang nach unten durch deine Finger gleiten. Du kannst auch den gesamten Schopf nah am Ansatz nehmen und ihn sanft kreisen. Das stellt zudem eine angenehme Verbindung zum Genick und dem Rest der Wirbelsäule her. Eine meiner Lieblingskörperübungen vor dem Reiten am Putzplatz! #weilgutesreitenamputzplatzbeginnt

    Pferde lieben diese besänftigende Übung für mehr Körperbewusstsein. Die meisten Pferde lassen nach wenigen Wiederholungen entspannt den Kopf fallen und schließen die Augen …

    Weitere angenehme Übungen für ein entspanntes Pferd vor dem Reiten findest du in diesem Blogbeitrag: Gesunde Pferde durch Tellington TTouch

    5. Schritt: Ohren ausstreichen

    Wenn dein Pferd bei Schritt 4 entspannen kann, bist du bereit für Schritt 5 und somit den letzten Schritt, den du machen kannst, um deinem kopfscheuen Pferd zu helfen: das Ohrenausstreichen!

    Wenn Pferde positive Erfahrungen mit uns Menschen gemacht haben, genießen sie meist nach kürzester Zeit das Ausstreichen der Ohren. Manche mögen es lieber zart und vorsichtig, andere wiederum lieben es, wenn man ihnen die Ohren langzieht – im wahrsten Sinne des Wortes 😉

    Zuerst beginnst du nun die Ohrmuschel deines Pferdes wieder mit dem Handrücken vorsichtig vom Ohransatz bis zur Ohrspitze zu streichen. Am Anfang ist es für das Pferd am ehesten zu akzeptieren, wenn du die Ohren zurück an das Genick Richtung Hals streichst. Das ist eine natürliche Bewegung (beim Anlegen der Ohren) und erzeugt weniger Gegenwehr, als wenn du die Ohren so wie unten auf dem Foto gleich seitlich ausstreichst.

    Akzeptiert dein Pferd das Ausstreichen mit der Handrückseite, kannst du langsam dazu übergehen, die Ohren vom Ohransatz bis zur Ohrspitze auszustreichen. Vermeide am Anfang noch, deine Finger dabei in die Ohrmuschel hineingleiten zu lassen. Das ist für viele Pferde noch zu befremdlich.

    Wenn sie das Ohrenausstreichen aber mal gewohnt sind und ihre Kopfscheue abgelegt haben, genießen fast alle Pferde das Ohrenausstreichen. Zuallerletzt kannst du das Ohrenausstreichen mit dem Berühren der Ohrinnenseite und auch dem seitlichen Ausstreichen bis in die waagerechte Position des Ohres zum Boden kombinieren (vgl. Bild unten). Ich benutze dafür immer meinen Daumen, der beim Ausstreichen bis zur Ohrspitze die innere Ohrmuschel entlanggleitet.

    Am Ohr sitzen enorm viele Akupunkturpunkte (u. a. der Dreifacherwärmer und der Schockpunkt an der Ohrspitze), sodass du deinem Pferd mit dem Ohrausstreichen auch in körperlicher Hinsicht auf jeden Fall etwas Gutes tust!

    Ein schönes Video, in dem ich das Ohrenausstreichen genauer zeige, findest du hier: Ohren TTouch bei Pferden

    Tellington TTouch im Alltag: Ohrenarbeit
    Auch ein früher kopfscheues Pferd lernt schnell, wie angenehm das Berühren und Ausstreichen der Ohren sein kann!

    Das Wichtigste überhaupt

    Das Wichtigste im Training mit einem kopfscheuen Pferd ist - und das sollte eigentlich nicht extra erwähnt werden müssen - Geduld, viel Liebe und Achtsamkeit. Wenn Pferde bereits schlechte Erfahrungen gemacht haben, sind Ungeduld sowie hektische und grobe Bewegungen und Berührungen fehl am Platz und verschlimmern die Reaktionen des Pferdes nur noch mehr. Auch wenn es schwer ist und man schnell mal die Geduld verliert: Dann lieber das Pferd in Ruhe lassen und am nächsten Tag mit doppelt so viel Geduld die fünf Schritte oben nochmals durcharbeiten 😉

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  • 5 Tipps: Pferde achtsam zäumen und satteln. Plus: Sicherheitstipps beim Anbinden

    Pferd zäumen und satteln: Oft gemacht, selten darüber nachgedacht

    Für einen Reitanfänger ist bereits alles, was vor dem Reiten passiert, unglaublich spannend: Pferd führen, putzen und dann das Pferd noch zäumen und satteln. Für den Rest, der schon länger mit Pferden zu tun hat und schon unzählige Male im Sattel gesessen ist, gehen die notwendigen Griffe vor dem Reiten blind von der Hand. Über kaum einen Vorgang muss länger als eine Sekunde nachgedacht werden, die Handgriffe sitzen, alles läuft automatisch ab. Routine und Automatismen sind bequem. Leider führen sie aber auch zu Unachtsamkeit, Unaufmerksamkeit und schludrigem Verhalten. Gewohnheiten und Muster schleichen sich ein, die nur schwer wieder zu „verlernen“ sind.

    Gerade beim Zäumen und Satteln eines Pferdes kann so viel falsch gemacht werden. Falsch nicht unbedingt gleich im Sinne von schmerzhaft und gefährlich für das Pferd zu verstehen, aber auf jeden Fall unnötig.

    Denn wenn ich ein Pferd zäumen und satteln muss, bevor ich es reite, kann ich bereits den Grundstein legen für das weitere Reitgefühl im Sattel.

    Überleg mal, wie du zäumst und sattelst – und sei ehrlich zu dir selbst!

    • Wie legst du deinem Pferd das Halfter an, wenn du es aus der Box oder von der Weide holst?
    • Wie bindest du es an? Worauf achtest du? Wo bindest du es an?
    • Wie schiebst du deinem Pferd die Trense ins Maul und dann das Zaumzeug über die Ohren?
    • Wie legst du den Sattel auf und verschnallst den Gurt?

    Allein sich kurz Zeit zu nehmen und sich diese Fragen kurz selbst zu beantworten, bringt Bewusstsein in diese Abläufe, die meist gewohnheitsmäßig und in immer gleichen Mustern ablaufen.

    Gewohnheiten und wiederkehrende Abläufe sind für Pferde an sich etwas Gutes, sie bringen Sicherheit und Beruhigung. Wenn diese täglichen Abläufe von Zäumen und Satteln aber immer gleich falsch, unaufmerksam und unhöflich ablaufen, fördert das nicht unbedingt die gewünschte spätere Harmonie im Sattel …

    Reiten beginnt schon vor dem Aufsitzen: So achtsam und feinfühlig du dein Pferd zäumst und sattelst, so aufmerksam und weich wirst du dann im Sattel  auf es einwirken.

    Ich habe dir 7 Tipps mitgebracht, die dir auf ganz einfache Art und Weise helfen, mehr Achtsamkeit in den gewohnheitsmäßigen Ablauf von Zäumen und Satteln zu bringen.

    Zudem bringst du so auch noch Sicherheit in dein Tun mit dem Pferd!

     

    1. Aufhalftern

    Ein winziges, aber in meinen Augen doch wichtiges Detail ist das Aufhalftern.

    Oft wird dem Pferd das Halfter lieblos über den Kopf gezogen, die seitlichen Backenstücke werden unsanft über die Augen, das Genickstück ruppig und hart über die Ohren gezogen.

    Ist das ein liebevoller Umgang mit dem Lebewesen, von dem man nachher erwartet, dass es auf feinste Hilfen im Sattel reagiert und nur ja nicht „so zickig und bockig“ sein soll?

    Zieh deinem Pferd das Halfter so achtsam, freundlich und liebevoll über den Kopf, wie du gerne angezogen werden würdest. Stülpe das Halfter vorsichtig über die Nase und zieh dann ein Ohr nach dem anderen vorsichtig durch das Genickstück.

    Ein weiteres Detail: Schließ die Schnalle des Halfters  so, dass der Dorn nach außen schaut (siehe Foto). Ansonsten drückt der Dorn unangenehm in die Ganaschen!

    Zusatztipp: Biete deinem Pferd jedes Mal, wenn du es aufhalfterst, ein Leckerli an. So verbindet es das (womöglich bereits verhasste) Halfter mit etwas Positivem!

    2. Achsames Satteln: Korrekter Sitz der Sattelunterlage

    Achte beim Satteln peinlich genau darauf, dass die Sattelunterlage (Satteldecke, Schabracke, Pad …) faltenfrei liegt. Jede Falte in der Sattelunterlage kann zu schmerzhaftem Satteldruck und so in Folge zu Unreitbarkeit des Pferdes führen.
    Achte darauf, dass du die Satteldecke/Schabracke vorne am Widerrist „einkammerst“, das heißt, sie nach oben in die Kammer des Sattels ziehst, sodass kein Druck auf dem Widerrist lastet. Der Widerrist ist an der Wirbelsäule des Pferdes ein sehr empfindlicher Teil. Hier stehen die empfindlichen Dornfortsätze extrem weit von den Wirbelkörpern ab.
    Kontrolliere, ob alle Laschen der Sattelunterlage an den Gurtstupfen befestigt sind und die Gurtstrupfen selbst durch die exta dafür vorgesehenen Schlaufen links und rechts eingefädelt sind. So ist sichergestellt, dass die Sattelunterlage nicht verrutschen kann!

    3. Die korrekte Länge des Sattelgurts

    Die Länge des Sattelgurts ist ein wichtiges Detail. Nur mit dem korrekt verschnallten und passenden Sattelgurt kann dein Pferd sich frei aus der Schulter heraus bewegen. Zudem sollte der Gurt so geschnitten und verschnallt sein, dass das Pferd nicht ständig mit dem Ellbogen am Gurt anstößt. Viele Pferde tragen viel zu kurze Gurte. Nur weil es „Kurz“gurt heißt, muss er nicht so kurz sein, dass die Schnallen unterhalb der Ellbogen liegen!

    Bei Langgurten in anatomischer Form ist darauf zu achten, dass die Aussparungen genau an den Ellbogen zu liegen kommen. So kann das Pferd seine Vorderbeine frei nach vorne und zurückbewegen, ohne lästig an den (meist harten) Kanten des Sattelgurts anzustoßen.

    Ein Kurzgurt ist optimalerweise so lange, dass die Schnallen auf der Höhe des Buggelenks zu liegen kommen. Das ist bei den meisten Sätteln direkt unter der Schabracke. Ist viel überständiges Material am Gurt nach oben hin vorhanden, achte darauf, dass der Gurt unter der Sattelunterlage zum liegen kommt (siehe Bild). Dann scheuert nicht der Gurt an der Kante der Sattelunterlage und begünstigt Scheuerstellen!

    Ein nicht passender Sattelgurt kann unter anderem der Grund für Gurtzwang sein. Zum Thema Gurt- und Sattelzwang gibt es hier ein paar hilfreiche Tipps samt Video:

    Pferd mit Gurtzwang: 5 Tipps, um Gurtzwang zu beheben

     

    4. Sicherheit geht vor: Steigbügelriemen hochschlagen

    Egal, wohin du dein Pferd führst: Die Steigbügel sind immer korrekt bis zum Sattelschloss hochgezogen und die Steigbügelriemen gut verstaut. Falls du – so wie ich – sehr lange Steigbügelriemen hast, wickle sie ein weiteres Mal um den Steigbügel. So hängt die Schlaufe des Steigbügelriemens nicht so weit nach unten.

    Du kannst dir nicht vorstellen, an welch doofen Orten so ein Steigbügelriemen hängenbleiben kann!

    Panik aufgrund von Platzangst beim Pferd ist vorprogrammiert, wenn es plötzlich Widerstand spürt, weil der Steigbügel oder der Steigbügelriemen an einer Türschnalle, einem Torgriff oder ähnlichem hängengeblieben ist.

    Solche Unfälle lassen sich ganz easy vermeiden, wenn man auf dieses Detail achtet.

    5. Freundliches Zäumen

    Welch schaurige Szenen beim Zäumen habe ich schon gesehen. Kein Wunder, dass die Pferde dabei die Köpfe hochreißen und nach hinten wegrennen.

    Damit das nicht passiert, sei liebevoll und geduldig mit deinem Pferd. Übe das Angreifen an und hinter den Ohren, BEVOR du es aufhalfterst oder zäumst. Übe das vorsichtige Aufnehmen des Gebisses, BEVOR du ihm das gesamte Zaumzeug anlegst.

    Alle meine Pferde bekommen immer ein Leckerli zusammen mit dem Gebiss. So mache ich ihnen 1. das Gebiss schmackhaft. Sie nehmen von alleine das Gebiss ins Maul, ohne dass ich sie zwingen muss, das Maul aufzusperren.
    2. verhindere ich so, dass das Metallteil schmerzhaft gegen die Zähne schlägt, wenn ich es ihnen ins Maul schiebe. 3. Rennt so keines meiner Pferde rückwärts davon, wenn es mich mit dem Zaumzeug ankommen sieht 😉

    Je nach Pferd muss ich nur die Art der Leckerlis anpassen 😉

    Vorschläge für gesunde und natürliche Leckerlis gibts hier: Natürliche Pferdeleckerlis. Pferde gesund füttern

    Kopfscheue Pferde: Gebiss prüfen!

    Zusatztipp 1: Ordnung ist die halbe Miete

    Bevor es jetzt endlich zum Reiten losgeht, wirf noch einen letzten Blick auf den Putzplatz:

    Sind alle Utensilien verräumt, der Putzplatz sauber? So freut sich auch der, der nach dir sein Pferd putzen will, über einen sauberen Putzplatz!

    Ganz wichtig: Schleudere das Halfter nach dem Zäumen nicht einfach auf den Boden, am schlimmsten noch samt eingehängtem Strick: Ein anderes Pferd könnte sich darin verheddern und stürzen.

    Alles schon gesehen, alles nicht schön – und doch so einfach zu vermeiden!

    Hänge deshalb das Halfter ordentlich auf. So hast du es nach dem Ritt sofort zur Hand und andere Pferde oder Menschen sind nicht gefährdet, sich darin zu verheddern oder darüberzustolpern!

     

    Zusatztipp 2: Eine Selbstverständlichkeit: Sicherheitsknoten

    Immer wieder sehe ich Pferde, die schlampig angebunden sind.
    Schlampige Knoten, gefährliche Anbindestellen, nervöse Pferde, die hin und her wuseln – und nicht selten Pferde, die sich in den Strick hängen und sich nach hinten überschlagen …
     
    Deshalb hier ein paar Tipps für das korrekte Anbinden:
    1. Stell sicher, dass dein Pferd ruhig stehen kann. Notfalls gib ihm ein wenig Heu zum Fressen, sodass es den Putzplatz als einen angenehmen Ort empfindet.
    2. Der Putzplatz an sich sollte eben sein. Das Pferd sollte vor dem Reiten schon ausbalanciert stehen können. Wenn es bereits beim Putzen schief und krumm stehen muss, wird es sich beim Reiten auch schwer tun, ausbalanciert und gerade zu gehen …
    3. Wähle den Anbindepunkt genau aus: Binde dein Pferd nie an losen Gattern, Brettern oder Stangen oder gar Türen an. Ein Pferd, das wegen was auch immer in Panik gerät, kann Türen aushängen, Bretter ausreißen und damit dann durch die Gegend rennen. Keine schöne Vorstellung!
    4. Verwende IMMER einen Sicherheitsknoten. Dafür gibt es mehrere Varianten. Er sollte immer mit nur einem leichten Zug vollständig zu öffnen sein.
    5. Wenn du ein unsicheres Pferd hast, das zu Platzangst neigt, binde es nicht an, sondern leg den Strick nur durch den Anbindehaken, die Anbindeöse. Du kannst auch einen Bindfaden zwischen Halfter und Strick platzieren, der im Panikfall sofort reißt. Denn auch Panikhaken lösen sich nicht von alleine! Damit ein Panikhaken sich öffnet, muss der Mensch hingreifen und das Aufschnappen des Panikhakens manuell auslösen!

    Deine Meinung und Erfahrung ist gefragt!

    Verrate mir:

    Wie handhabst du das Zäumen und Satteln? Kanntest du meine Hinweise für achtsamen Umgang mit dem Pferd beim Zäumen und Satteln?

    Und wenn du die Tipps umgesetzt hast: Wie erging es dir dabei? Was hat dein Pferd gemacht?

    Hat sich vielleicht im Anschluss was beim Reiten verändert?

    Schreib mir einen Kommentar – ich freue mich auf regen Austausch!

  • Gesunde Pferde durch Tellington TTouch: Mit wenig Aufwand im Alltag Krankheiten und Problemen vorbeugen

    Tellington TTouch für gesunde Pferde: Steigerung von Gesundheit und Wohlbefinden bei Pferden

    Gesunde Pferde – das wünschen wir uns alle. Die Gesunderhaltung und die Steigerung des Wohlbefindens von Pferden ist allerdings weder aufwändig noch kostet es viel. Durch einfach zu erlernende und sehr effektive Tellington TTouches ist es möglich, sich täglich an gesunden Pferden zu erfreuen.

    Dass nicht jedes Pferd Putzen als angenehm empfindet, hat eine Studie bereits bestätigt (siehe meinen Beitrag „Schockierende Studie: Die Hälfte aller Pferde hasst Putzen“). Warum nicht das Putzen dem Pferd als etwas Angenehmes vermitteln – und es dabei sogar noch gesunderhalten und sein Wohlbefinden steigern?

    Mit ein paar einfachen Handgriffen aus dem Tellington TTouch ist das möglich – und mit garantiert wenig Aufwand! Die TTouches lassen sich einfach ins Putzen integrieren. Man schlägt also zwei Fliegen mit einer Falle: Erstens muss man das Pferd sowieso vor dem Reiten putzen, zweitens kann man bereits beim Putzen das Pferd optimal auf seine Leistung unter dem Sattel vorbereiten – und so mögliche Probleme im Keim ersticken wie z. B. Verspannungen, weggedrückter Rücken, angespannte Halsmuskeln, Zähneknirschen, fehlende Konzentration etc. Zudem beugt man so Verletzungen, Rittigkeitsproblemen und auf lange Sicht gesehen Krankheiten vor.

    Mit Tellington TTouch bringst du dein Pferd in den Zustand von konzentrierter Entspannung und bereitest es so optimal auf das Reiten vor. Zudem wendest du dich ihm mit hoher Achtsamkeit zu, kannst rasch auf entstehende Verspannungen und Unwohlsein reagieren und so Stress unterm Sattel bereits im Vorfeld im Keim ersticken.

    Tellington TTouch im Alltag

    Tellington TTouch im Alltag: Hufe auskratzen - Beinkreise

    Bereits beim Hufe auskratzen kann etwas für die Gesundheit seines Pferdes tun. Auch hier kann man zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.

    Nicht nur, dass die Hufe vor Dreck und Steinen gesäubert wird. Man kann das Bein und all seine Gelenke bis nach oben in die Schulter bzw. Hüfte hinauf lockern und mobilieren.

    WOFÜR?

    In der Tellington-Methode sind die Beinkreise ein unglaublich hilfreiches und geniales Instrument. Mit den Beinkreisen werden alle Gelenke vom Hufgelenk über das Karpalgelenk bis nach oben in die Schulter und sogar bis in den Widerrist hinauf durchgelockert und mobilisiert. Da das Pferd dabei auf 3 Beinen stehen muss, übt man gleichzeitig auch noch seine Balance (hilfreich bei jungen, noch unausbalancierten Pferden bzw. bei Problemen mit dem Hufschmied/der Hufbearbeitung).

    WIE?

    Halte das Bein deines Pferdes wie zum Hufeauskratzen auf. Achte auf einen stabilen Stand und stütze eine Hand auf deinem Oberschenkel ab. So schützt du deinen Rücken und kannst die Beinkreise aus dem gesamten Körper herausmachen.

    Stell dir vor, an der Hufspitze ist ein Stift befestigt. Nun malst du mit dem Stift verschieden große Kreise auf den Boden, mal ganz nah am Boden, mal weiter oben in der Luft. Die Kreise solltest du ungefähr an der Stelle machen, wo das Bein am Boden gestanden ist.

    Beobachte, wie sich die kreisenden Bewegungen durch das gesamte Bein bis nach oben in die Schulter und je nach Beweglichkeit des Pferdes bis in den Widerrist und den Rücken fortpflanzt: So ist dein Pferd bereits vor dem Reiten in den Gelenken gut mobilisiert und hat bereits seine Balance geschult, bevor du überhaupt in den Sattel gestiegen bist.

     

    Tellington TTouch im Alltag: Beinkreise
    Nach dem Hufauskratzen helfen Beinkreise, die Gelenke im gesamten Bein zu mobilisieren.

    Tellington TTouch im Alltag: Schweif bürsten - Schweifkreise

    Den Schweif säubere ich entweder durch sanftes Verlesen mit den Fingern oder dem vorsichtigen Verwenden einer Schweifbürste. Da du bereits da den Schweif in der Hand hältst, gleitest du mit beiden Händen zur Schweifrübe nach vor und stützt sie von unten (wie auf dem Bild unten zu sehen) gut ab.

    Nun hebst du sanft den Schweif nach oben. Achtung: Nicht über einen etwaigen Widerstand hinaus. Merkst du, dass dein Pferd bereits ein Problem hat, sich am Schweif angreifen zu lassen, muss dein vorrangiges Ziel sein, dass dein Pferd das Berühren am Schweif akzeptiert und es später dann auch als angenehm empfindet.

    Die Schweifarbeit aus der Tellington-Methode ist eine unglaublich hilfreiche Übung, die man täglich ohne viel Aufwand ins Putzen integrieren kann.

    WOFÜR?

    Die Schweifarbeit ist sehr hilfreich für alle Pferde, die gesundheitliche Themen im Rücken bzw. in der gesamten Wirbelsäule haben. Der Schweif ist die direkte Verlängerung der Wirbelsäule. Indem du die Wirbel der Schweifrübe mobilisierst, wirkst du so auch auf alle anderen Wirbel in der Wirbelsäule. Die Muskulatur wird gelockert und das Pferd bekommt ein besseres Gefühl für seinen gesamten Körper. Gerade Pferde, die sehr schreckhaft sind und Angst haben vor allem, was sich ihnen von hinten nähert, profitieren enorm von der Schweifarbeit. Sie bekommen ein besseres Gefühl für ihren Körper im Raum und werden entspannter.

    Nicht umsonst ist ein locker getragener Schweif unter dem Reiter ein wichtiges Zeichen für die viel gewünschte, aber auch selten erreichte Losgelassenheit!

    WIE?

    Für die Tellington-Schweifarbeit nimmst du den Schweif und stützt ihn mit beiden Händen unterhalb der Schweifrübe ab (siehe Abbildung unten). Dann bewegst du die Schweifrübe vorsichtig in Kreisen um den Schweifansatz. Mache die Kreise langsam und behutsam und gehe über keine Widerstände hinweg. Wenn du achtsam bist, kannst du direkt sehen, wie das Pferd in seinem gesamten Körper bewegt wird und sanft mitschaukelt.

    Tellington TTouch im Alltag: Schweifkreise
    Mit dem Schweifkreisen aus der Tellington-Methode lockert man das Pferd von Kopf bis Schweif.
    Tellington TTouch Workshops

    Tellington TTouch im Alltag: Ohrenarbeit

    Meine Pferde lieben die Ohrenarbeit. Aber sie mussten – wie wahrscheinlich fast jedes Pferd – zuerst lernen, dass es angenehm ist, an den Ohren berührt zu werden. Dies ist für ein Pferd, das wir fürs Reiter „nutzen“ wollen, unabdingbar: Wir müssen über die Ohren das Halfter und das Zaumzeug streifen, wir müssen es am Kopf putzen u. v. m. Durch die Ohrenarbeit lernen die Pferde, wie angenehm es ist, an den Ohren berührt zu werden. Und zusätzlich tun wir ihnen etwas Gutes und fördern Gesundheit, Wohlbefinden und Leistung.

    WOFÜR?

    Die Ohrenarbeit wirkt aufgrund mehrerer Punkte:

    1. Am Ohr sitzen zahlreiche Akupunkturpunkte. Allen voran der Dreifache Erwärmer, der den gesamten Körper versorgt. Er schlängelt sich um die gesamte Ohrmuschel. An der Ohrspitze sitzt ein „Schockpunkt“. Ein Punkt der sehr hilfreich ist, wenn Pferde Kreislaufprobleme haben oder zu Koliken neigen. Mehr zu Tellington TTouch als Erste Hilfe bei Koliken kannst du hier nachlesen: Erste Hilfe bei Kolik

    2. Über das Ohr haben wir direkten Zugang zur Ohrspeicheldrüse. Diese wird durch ein entspanntes Kauen und Schlecken im Maul angeregt und produziert das „weiße Mäulchen“, hat also direkt Einfluss auf die Losgelassenheit des Pferdes.

    3. Über die Ohren erreicht man auch das Genick des Pferdes. Ein weiterer Ort, der für Rittigkeit und Losgelassenheit von enormer Wichigkeit ist.

    Du siehst also, dass man durch ein paar achtsame Berührungen an den Ohren ganz schön viel im Körper auslösen kann.

    WIE?

    Für die Tellington-Ohrenarbeit stabilisierst du mit einer Hand den Kopf deines Pferdes, während du dich schräg seitlich vor den Pferd stellst. Dann nimmt du mit der anderen Hand ein Ohr am Ohransatz in die Hand und streifst es mit sanftem Druck bis zur Ohrspitze aus. An der Spitze der Ohrmuschel kannst du kurz verweilen. Manche Pferde lieben es, ganz sanft und vorsichtig an den Ohren berührt zu werden, wieder andere genießen es, wenn die Ohren mit etwas festem Zug waagrecht langgezogen werden (siehe Foto unten).

    Bei Verdacht auf Kolik und Kreislaufthematik und zum Überbrücken der Zeit, bis der Tierarzt eintrifft, eignet sich Ohrenarbeit perfekt, um den Kreislauf des Pferdes wieder zu stabilisieren. Die Ohrenarbeit aktiviert den Meridian des Dreifachen Erwärmers und versorgt so den gesamten Körper und hilft ihm, sich wieder zu stabilisieren.

    Tellington TTouch im Alltag: Ohrenarbeit

    Tellington TTouch im Alltag: Auftrensen - Maularbeit

    Nicht nur Menschen drücken mit dem Mund zahlreiche Emotionen aus: Zähneknirschen bei Stress, Lachen bei Freude, Zusammengepresste Lippen bei Wut etc. Auch Pferde zeigen mit ihrem Maul viele Emotionen. Ein angespanntes Kinn beim Putzen spricht Bände, geblähte Nüstern genauso.

    Indem wir uns vor dem Auftrensen dem Maul liebevoll und achtsam widmen, beugen wir Verspannungen rund ums Maul und den Kiefer beim Reiten vor.

    Ein sehr intensiver Tellington TTouch ist die Maularbeit.

    WOFÜR?

    Durch sein Maul kann das Pferd zahlreiche Emotionen ausdrücken: Anspannung, Stress, Entspannung, Aggression, Verspieltheit etc. Wenn wir in den Sattel steigen, wollen wir ein entspanntes, freundliches Pferd. Wenn das Pferd bereits mit angespannten Lippen und steinhartem Kinn an der Aufstiegshilfe steht, können wir davon ausgehen, dass es im Sattel nicht besser wird. Ganz im Gegenteil.

    In der Maulregion sitzen sehr viele Nervenenden, die sehr sensibel auf Berührung reagieren. Es gibt sehr viele Pferde die Berührung am Maul nicht dulden und energisch den Kopf wegreißen. Hier sitzen tiefe Emotionen in der Maulregion. In der Tellington-Methode ist die Maularbeit ein effektives Tool um rasch Zugang zu den Emotionen des Pferdes zu erhalten.

    WIE?

    Bei der Maularbeit machst du vorsichtige Kreise mit dem Maul und den Nüstern. Vorsichtig nimmst du den Nüsternrand und kreist ihn sanft. Genauso verfährst du mit der Oberlippe und der Unterlippe, dann kreist du das Kinn sanft im und gegen den Uhrzeigersinn. Es geht weniger darum, dass du ein bestimmtes Muster in einer bestimmten Richtung einhältst. Es geht viel mehr um das achtsame Berühren und Bewegen der Maul- und Nüsternpartie.

    Tellington TTouch im Alltag: Maularbeit
    In der Maulregion liegen viele sensible Nervenenden: Mit dem Maul drücken Pferde zahlreiche Emotionen aus.

    Ich hoffe, du hast einen Einblick darüber bekommen, wie einfach und ohne viel Zeit- und Arbeitsaufwand die so hilfreichen und gesundheitsfördernden Tellington TTouches in den Alltag mit deinem Pferd eingebaut werden können.

    Nach ein paar Wiederholungen wirst du die Kreise an Ohren, Maul, Schweif und Beinen bereits ganz automatisch machen – ohne dich großartig konzentrieren zu müssen. Wichtig ist dabei aber nur, dass du immer mit viel Achtsamkeit und Bewusstheit an deinem Pferd arbeitest. Achte auf jede kleinste Reaktion deines Pferdes. Pferde flüstern ja anstatt „laut“ mit uns zu kommunizieren!

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  • Von Pferden lernen: Was ich von meinen Pferden gelernt habe

    Von Pferden lernen

    Mit Pferden zusammenleben bedeutet für mich lebenslanges Lernen. Denn von Pferden lernen bedeutet ein lebenslanges Vergnügen. Jeden Tag zeigen sie uns mit ihrer sanften Art und ihrer subtilen Körpersprache, dass wir noch genauer hinhören und präziser in unserer eigenen „Sprache“ sein sollten. Man kan nie genug Achtsamkeit und Bewusstheit in sein Leben bringen.

    Von Pferden lernen ist Persönlichkeitsentwicklung. Schon Kinder profitieren vom Umgang mit Pferden, und immer mehr Seminare sprießen aus dem Boden, in denen Manager von Pferden Führungsqualitäten lernen sollen.

    Meine pferdige „Lerngeschichte“ ist nicht anders: Schon früh als Kind kam ich mit Ponys in Berührung, und bis heute begleiten mich Pferde durch mein Leben. Was ich von ihnen bislang gelernt habe und wie sich mich mit ihren ganz eigenen speziellen Charakteren zu dem Menschen gemacht haben, der ich jetzt bin, möchte ich in diesem Blogbeitrag skizzieren.

    Von Pferden lernen: Ein Porträt meiner Pferde

    Momo, meine Lehrerin in Sachen Durchhaltevermögen

    Mit sechs Jahren konnte ich das erste Mal die Gefühle erleben, die mich jedes Mal auf dem Rücken der Pferde überkommen: das Gefühl der Sicherheit, egal auf welchem Pferd, und das Gefühl des Vertrauens. Auf der schwarzen Stute Ester meines Onkels schauten mein Beinchen kaum über das Sattelblatt hinaus, aber es war herrlich!

    Mit acht Jahren bekam meine Cousine ihr erstes eigenes Pony. Mit Blacky, geführt von meinem Vater, lernte ich traben und galoppieren – alles ohne Sattel. Später dann ritten meine Cousine und ich alleine aus und wagten auch schon die ersten Sprüng mit Blacky.

    Reitunterricht in der Reitschule bekam ich erst später, die grundlegenden Kenntnisse hatte ich mir durch meine täglichen Besuche bei Blacky und meinem Lesewahnsinn mit allem, was Pferde anbelangt, zugeleg und vor allem durch eines: Ausprobieren!

    Mit zwölf ging dann mein größter Traum in Erfüllung: Mein Vater ging mit mir auf die Suche nach einem eigenen Pony, nicht wie ich vorerst dachte, auf die Suche nach einem Pflegepferd.

    Durch Zufall kam ich dann zu meinem ersten Pony, von dem ich vor allem eines lernte: Durchhaltevermögen.

    Momo war der Hauptgewinn in einer Tombola bei einem großen Springturnier. Wir waren dort, weil als Zuschauerattraktion auch ein Galopprennen rund um den riesigen Springplatz stattfand – und Blacky, der schwarze Blitz, so schnell war 😉

    Gewonnen hatten wir damals bei diesem Galopprennen nichts, aber ich bekam mein erstes Pony: Nachdem mein Onkel meinem Vater erklärte, dass dieses Pony genau DAS perfekte Pony für mich wäre, ging mein Vater einfach zum Gewinner und kaufte ihm Momo vom Fleck weg ab. So schnell ging das damals 😉

    So rosig die anfängliche Geschichte mit Momo klingt, für mich war Momo zu Beginn unserer Beziehung alles andere als perfekt! Momo war eine Ponystute mit Charakter, was sie nicht wollte, tat sie nicht. Wenn sie unterm Apfelbaum Äpfel fressen wollte, dann tat sie das. Egal, ob wir Kinder wie die Rumpelstilzchen um sie herumhüpften oder Theater auf ihrem Rücken veranstalteten.

    Da kullerten bei mir die Tränen und ich wollte Momo wieder abgeben: Sie war ganz und gar nicht mein Traumpony, von dem ich immer geträumt hatte. Sie war in meinen Augen ein stures, freches Vieh, das uns Kinder schlicht und einfach veräppelte. Geholfen hat uns damals dann mein Papa, er konnte Momo endlich davon überzeugen, dass der Job eines Ponys auch abseits des Apfelbaumes stattfinden müsse 😉

    Eines lernte ich von Momo auf jeden Fall: Aufgeben gilt nicht, durchbeißen, durchhalten, Tränen wegwischen, weitermachen. Und das brachte mich mit Momo weiter. Wenn was nicht klappte, versuchte ich es auf andere Art und Weise erneut. So wurde ich kreativ im Finden von Lösungen, was mich mit Momo immer mehr zu einem Team werden ließ.

    Schlussendlich gewannen wir Geschicklichkeitsturniere in ganz Voralberg, sprangen bis zu ein Meter hohe Hindernisse, ließ mich von ihr mit Rollschuhen im Sommer oder mit dem Rodel im Winter ziehen, trat bei Pferdemessen auf, kletterte mit ihr als Packpferd steile Wege zu Jägerhütten hoch – für mein Durchhaltemögen wurde ich doppelt und dreifach belohnt: Meine Momo ging mit mir durch dick und dünn!

    Momo war fast 30 Jahre bei mir. Bis zum Schluss war Fressen ihre liebste Beschäftigung – typisch Pony eben! 😉

     

    Lorenz, mein Lehrmeister

    Bald aber wollte ich die Herausforderung des Reitens eines Großpferdes auf mich nehmen. Und wie das Schicksal oft so spielt, wurde ich zufällig in einem Supermarkt einem Mann vorgestellt, der mich mit Lorenz bekannt machen sollte.

    Lorenz war kein Reitersmann, sondern ein 15-jähriges holländisches Warmblut, Springpferd bis Klasse M und der beste Lehrmeister, den man sich als junges 15-jähriges Mädchen nur vorstellen kann.

    Er ist der Grund, warum ich immer wieder für Folgendes plädiere – wie schon damals die alten Reitmeister, und das ich bis heute zu jedem sage, der sich überlegt, ein junges Pferd anzuschaffen:

    Junger Reiter – altes, erfahrenes Pferd, junges Pferd – alter, erfahrener Reiter!

    Mit Lorenz war der Weg in den Turniersport quasi vorgegeben. Da ich in einem Turnierstall trainieren konnte, war ich rasch mit dem „Turnierfieber“ infiziert. Mit Lorenz erlangte ich den Reiterpass und rasch darauf auch die Lizenz, nahm an Springprüfungen und Dressurprüfungen teil.

    Leider konnte Lorenz nicht bis zuletzt bei mir bleiben, er war mir nur zur Verfügung gestellt worden. Was das Schicksal für ihn nach uns vorgesehen hatte, weiß ich leider bis heute nicht …

     

    Ronnie, mein Allroundtalent

    Da Lorenz mit 20 dann doch endlich seine Pension genießen sollte, kam Ronnie zu uns. Mit ausgezeichnetem Spring-Pedigree ausgestattet startete ich Ronnie in Springen bis Klasse LM auf nationalen Turnieren in Vorarlberg. Aufgrund seiner guten Grundgangarten wechselten wir bald ins Dressurlager. Ich konnte Ronnie bis zur Dressur Klasse M ausbilden, bei den Galopppirouetten und Einerwechseln ließen wir es dann sein. Seine Lieblingslektion waren Serienwechsel 😉 Mein größter Erfolg mit Ronnie war der 3. Rang bei den Landesmeisterschaften in der Allgemeinen Klasse.

    Nach meinem Umzug mit ihm nach Innsbruck ließen wir den Turniersport hinter uns. Auf Ronnie lernten noch viele Reitanfänger das Reiten, darunter auch mehrere 8- bis 12-jährige Mädchen. Er war mit seinem unvergleichlichen Charakter und seiner Geduld perfekt dafür.

    Ronnie lebt noch immer bei mir. Mittlerweile ist er 29 Jahre alt und noch ganz gut in Schuss für sein Alter. Eines war für mich von vornherein klar: Schon damals schwor ich Momo, dass sie bei mir bleiben darf bis zum Schluss. Und auch bei Ronnie wird es so sein. Ich bin davon überzeugt, dass er mir sagen wird, wenn es soweit ist.
     
    Ronnie brachte mir bei, an seinen Träumen festzuhalten und dafür hart zu kämpfen. Aus heutiger Sicht war ich damals mit Ronnie vielleicht zu ehrgeizig, trainierte zu hart, hörte zu wenig auf ihn … Aber als junges Mädchen hatte man eben Träume vom großen Sieg am Turnier, einer Schleife, einer Platzierung – und dafür nahm ich in Kauf, dass ich neben meinem Studium jede Woche zwischen Vorarlberg und Tirol hin- und herpendelte, um Freitag bis Sonntag zu trainieren. Und Trainieren bedeutete für mich damals: Pferd aufladen, 10 Minuten Hängerfahrt, um in der Reithalle meines Vereins trainieren zu können.
    Die größte Unterstützung bekam ich damals von meinem Vater. Wenn ich unter der Woche wegwar, fuhr er mit Ronnie zweimal in der Woche (einmal fürs Dressur- und einmal fürs Springtraining) in den Reitverein, wo eine Freundin Ronnie für mich ritt – so konnte ich am Wochenende auf einem gut trainierten Pferd aufs Turnier gehen.
     
    Mit Ronnie zusammen habe ich die gesamte Turnierszene kennengelernt. Ich lebte damals für diese Turniere: Es gab einen großen Zusammenhalt auf den Turnieren, man kannte jeden, hier ein Gespräch, da eine Empfehlung. Wir waren eine riesengroße Gemeinschaft. Diese Gemeinschaft auf den Turnieren und zuhause im Reitverein gab mir Stabilität und Halt während meiner Jugendjahre.
     
    Das Team von Ghostreiter: Ronnie

    Iman, meine bislang größte Herausforderung

    Nachdem Ronnie in Pension war, kam bei mir bald der Wunsch nach einem jungen Pferd auf. Vom aktiven Turniersport habe ich mich 2007 zurückgezogen, um mich allumfassend und alternativ in Bezug auf den Umgang mit dem Pferd weiterzubilden und anderen Menschen die „Reitkunst“ und die Faszination des Lebewesens Pferd zu vermitteln.

    Weniger um weiter Turniere zu reiten, ging es mir mehr um eine neue Herausforderung und das gemeinsame Lernen mit einem jungen Pferd. Im September 2009 erfüllte ich mir den Traum eines jungen Pferdes, das ich von Beginn an ausbildete. Es war eine sehr anstrengende, aber auch sehr erfüllende Aufgabe, einem jungen Pferd wie Iman die Grundlagen im Umgang mit dem Menschen beizubringen – und mit Iman war es eine gleich noch viel größere Herausforderung!

    Iman ist eine mittlerweile 13-jährige Trakehnerstute. Ich hatte, als ich Iman 2,5-jährig damals kaufte, keine Ahnung von der Rasse Trakehner. Erst später, als sich die Probleme mit Iman häuften, hörte ich immer öfter: „Ah, ein Trakehner, ja kein Wunder, das ist eine spezielle Rasse, sehr eigenwillig!“ und im Nachklang: „Oje, eine Stute auch noch!“

    Iman ist ein sehr intelligentes, cleveres Pferd, das schon „als Fohlen lesen und schreiben konnte“, wie ihre Züchterin immer erzählt. Das ist Fluch und Segen zugleich, wie ich bitter lernen musste.

    Seit ich Iman habe, weiß ich eines sicher: Nie mehr möchte ich ein junges Pferd selbst ausbilden – zumindest nicht, wenn ich einen sehr guten Trainer in der Nähe habe und ich mir 2 bis 3 Mal die Woche Unterricht leisten kann.

    Ich bildete mir damals ein, dass ich das Anreiten alleine hinkriege. Iman lernte schnell, das Aufsitzen und Losreiten war nie ein Problem, das war für sie alles okay. Aber sie wollte klare Ansagen. Wenn sie etwas nicht verstand, wurde sie rasch ungehalten und zeigte seeeehr deutlich, wenn ihr was nicht passte.

    Wie oft sass ich zuhause im Bett, heulte wie ein Schlosshund und wusste nicht mehr weiter …

    Es gab hunderte von Situationen, in denen ich nicht mehr weiterwusste. Vielleicht weil ich es mir nicht eingestehen wollte, wurschelte ich alleine immer weiter … ohne mir wirklich professionelle Hilfe zu holen. Und so probierte ich mich durch alle möglichen Ausbildungsmethoden (Parelli, Join-up etc.). Immer wieder stieß ich an einen Punkt, an dem Iman mir klar und überdeutlich sagte: „Das ist doof, ich will das nicht!“ Und Iman ist eine Persönlichkeit, bei der sich so mancher Trainer oder Reiter die Zähne ausgebissen hätte: Denn mit Kraft oder roher Gewalt, zu der man mir damals ab und an riet („Die verarscht dich doch, setz dich mal durch!“), hätte man bei Iman schlechte Karten: Vorher hätte sie dich ernsthaft verletzt, bevor sie etwas getan hätte, das sie nicht wollte oder konnte!

    Irgendwann kam der Punkt, an dem ich zugeben musste, dass ich hilflos war, nicht weiterwusste, professionelle Hilfe brauchte. Das war schwierig für mich, da ich ja auch nicht wusste, an wen ich mich wenden sollte. Ich bekam tausende Empfehlungen, jeder wusste es besser, mach das, probier das. Ich war heillos überfordert.

    In einer Kurzschlussreaktion rief ich eine Bereiterin an: Iman ging 4 Monate in professionellen Beritt zu einer sehr einfühlsamen, tollen Bereiterin. Es war schwer für mich, damals zuzugeben, dass ich gescheitert war, dass ich viele Fehler gemacht hatte. Jetzt im Nachhinein betrachtet, war es das Beste was passieren konnte. Ich konnte endlich Verantwortung abgeben und musste mir nicht mehr täglich Gedanken machen, was heute im Stall wieder alles schieflaufen könnte.

    Gerade, wenn man im Pferdesport tätig ist und dann auch noch selbst als Ausbilderin und Reitlehrerin, ist es doppelt schwer, so etwas zuzugeben: „Eine Reitlehrerin und Pferdetrainerin, die ihr eigenes Pferd nicht in den Griff kriegt???“ Ja, das gibt es! Und ich bin deshalb keine schlechtere Trainerin! Denn das Wichtigste, was ich von Iman lernen durfte, war: Hol dir Hilfe, frag um Hilfe und vor allem: Akzeptiere, dass du nicht alles weißt und kannst!

    Von Iman habe ich außerdem gelernt zu akzeptieren, dass Pferde nicht für alles geeignet sind, was sich der Mensch einbildet! Von Anfang an hasst es Iman, in diesen engen Reitplätzen (auch 20 x 60 Meter großen Reithallen) geritten zu werden. Sie blockierte, ging ungern vorwärts, verhielt sich komplett. Jahrelang versuchte ich alles, sie fand es einfach nur doof.

    Bis ich im Rahmen der Tellington-Reittrainer-Ausbildung eine Woche Kurs bei Peggy Cummings (Connected Riding) hatte. Ihr Rat: Ich sollte Iman mal mehrere Monate bis zu einem halben Jahr nur im Gelände reiten, denn da ging sie von Anfang an frisch vorwärts, ohne sich zu verhalten.

    Das tat ich! Heute ist Iman mein bestes Pferd im Gelände: Sie geht überall hin, ins Wasser, durch den Wald, ist immer kontrollierbar, ganz und gar nicht schreckhaft, das perfekte Ausreitpferd.

    Und das darf so bleiben: Seit Iman bei mir im Stall zuhause ist (Dezember 2019), lief sie nicht ein einziges Mal mehr in einem Reitplatz, alle Seitengänge, Übergänge, Lektionen reiten wir im Gelände …

    Iman ist mein #Herzenspferd, mein #Seelenpferd!

    Reiten nach Tellington

    Cento, mein sanfter Riese

    Wenn ich es in einem Satz zusammenfassen müsste, was ich von Cento lernen durfte, dann ist es das:

    Lass dich nicht vom Äußeren täuschen und verurteile und bewerte nie vorschnell!

    Cento ist ein wahrer Riese, aber ein sanfter! Mit seinen 650 Kilogramm und seiner wuchtigen Statur ist er wahrlich kein Pferd, das man übersieht. Eher ist er ein Elefant im Porzellanladen. Oftmals weiß er nämlich selbst nicht, dass er so schwer, groß und breit ist, und kann schon mal dahingehen oder dorthin klettern, wo er eigentlich nicht durchpasst 😉

    Cento ist ein sanfter Riese, dem der Schalk im Nacken sitzt. Oft meint man, man hat es mit einem 4-Jährigen zu tun, so verspielt ist er ab und zu.

    Allerdings wird Cento aufgrund seiner Masse oft falsch eingeschätzt: Entgegen seiner Statur und seines Auftretens ist er einfach nur ein riesengroßes Baby: Er ist zum Beispiel auf Kriegsfuß mit Tierärzten. Seit er mal länger in der Klinik bleiben musste, sind ihm Tierärzte mit Spritzen ein Graus. Er wird dann panisch, reißt sich los und ist auf Nimmerwiedersehen am Ende des Paddocktrails wiederzufinden!

    Wenn er vor etwas Angst hat und man ihm Druck macht, wird er völlig kopflos. Cento braucht viel Zuspruch und Vertrauen in „seinen“ Menschen, sobald er misstrauisch oder ängstlich wird.

    Niemand traut ihm diese sensible Seite zu, aber da ist er das völlige Gegenteil zu Iman: Sie schmal und schmächtig, aber vollends die taffe Frau, die sich durch nichts aus der Ruhe bringen lässt, und dann der riesige Koloss mit seiner sanften und übersensiblen Art, der ziemlich ängstlich ist …

    Iman und Cento sind übrigens ein Herz und eine Seele. Die beiden machen alles zusammen, wie Bruder und Schwester!

    Cento ist mit super Springpapieren ausgestattet und war auch schon erfolgreich in L-Springen am Turnier, bevor ich ihn 6-jährig gekauft habe. Mein Vater liebt es, mit ihm ausreiten zu gehen: „Er ist halt ein Männerpferd!“

    So sensibel Cento vom Boden aus ist: Kaum sitzt man auf ihm drauf, kann eine Bombe neben ihm am Reitplatz einschlagen, auf ihm fühlt man sich absolut sicher. Er hat unter dem Reiter noch keinen einzigen Buckler oder Steiger gemacht, da ist absolut Verlass auf ihn!

    Reiten als Lebensschule
    Cento mein sanfter Riese

    Indira, die taffe Kämpferin

    Indira ist die Halbschwester zu Iman und kommt von derselben Züchterin. Indira kam zu mir, ohne dass ich konkret auf der Suche nach einem neuen Pferd gewesen wäre. Warum auch? Ich hatte ja schon drei!

    Aber wie das so ist mit einem eigenen Stall: The sky’s the limit … oder so ähnlich 😉

    Indira hat mit ihren jungen 9 Jahren bereits eine krasse Krankengeschichte hinter sich, alle in Zusammenhang mit ihren zwei Trächtigkeiten.

    Bevor sie in die Zucht kam, war sie erfolgreich in Deutschland in Dressurpferdeprüfungen der Klasse A und L. Sie wäre eine fantastische Tänzerin durchs große Dressurviereck geworden, wenn nicht ihre Züchterin die Reißleine gezogen hätte und sie aus dem Sport herausgenommen hätte: Sie wollte nicht, dass sie unter derart viel Druck laufen muss.

    Imans Züchterin rief mich eines Tages an und fragte mich, ob ich auf der Suche nach einem Pferd sei. „Natürlich nein“, war meine Antwort. Doch ich fuhr trotzdem hin und ritt Indira Probe.

    Womit es endete, weiß man ja: Indira steht seit September 2019 in meinem Stall – und was soll ich sagen? Sie ist ein Traum von Pferd. Schon beim ersten Reiten wusste ich: Mit viel Geduld kommt sie mal ganz weit! Ihre Grundgangarten sind fantastisch, sie will einem immer alles recht machen, reagiert auf kleinste Hilfen, will immer mitarbeiten, denkt schon drei Schritte voraus, während ich noch überlege, wie ich die Hilfe korrekt einsetze … Einfach ein Traum!

    Von Indira lerne ich jeden Tag: Sei der beste Reiter für dein Pferd!

    Indira ist ein derart sensibles Pferd unter dem Sattel, dass ich beispielsweise nur an eine winzige Drehung meiner äußeren Schulter denken muss und schon sind wir im Schulterherein. Das ist ein Traum zum Reiten, aber ebenso auch enorm schwierig, denn man muss seinen Körper zu 100 Prozent unter Kontrolle haben. Steife Hüftgelenke vom vielen Sitzen am Computer rächt sich dann innerhalb von wenigen Sekunden.

    Seit ich Indira habe, arbeite ich (wenn möglich) täglich an mir selbst: Yoga, Feldenkrais, Alexandertechnik, Seminare und Fachliteratur zum Reitersitz, Kraftübungen, Ausdauertraining. Ich tue alles, um ihr die beste Reiterin zu sein! #seiderbestereiterfürdeinpferd

     

    Indira

    Was kannst du bei Ghostreiter by Melanie lernen?

    Ich versuche in meinen Workshops und Reitstunden die Grundlagen des Reitens und den Umgang mit dem Pferd von Beginn an auf Achtsamkeit und Bewusstheit basierend zu vermitteln. Es ist mir ein großes Anliegen, den Menschen, die bei mir Unterricht nehmen oder zu meinen Workshops kommen, die Art des Pferdes, seine Stärken und Schwächen, die physiologischen Grundlagen der Bewegungen nach den Prinzipien der klassischen Reitlehre und das zugrundeliegende Verhalten des Pferdes genau zu erklären.

    Bei mir gibt es keine sturen Kommandos wie „Ferse runter, Kopf hoch“ hören, sondern man wird von Grund auf verstehen, wieso wir uns genauso wie das Pferd im Gleichgewicht befinden müssen und durch Balance in der Bewegung reiten sollten. Durch die Reitlehren und Übungen von Peggy Cummings mit ihrem Connected Riding sowie von Sally Swift mit ihrem Centered Riding kommen wir zu dem Reitersitz, der uns geschmeidig und einfühlsam auf dem Pferd sitzen lässt. So können wir das Pferd bestmöglich unterstützen, anstatt es zu behindern, und können so die überall gewünschte, aber selten erreichte Harmonie zwischen Pferd und Reiter schaffen.

    Neben dem Reiten steht für mich vor allem auch die Vorbereitung des Pferdes vom Boden aus im Vordergrund. Hier ist für mich die Tellington-Methode mit ihren TTouches in der Körperarbeit und dem Lernparcours in der Bodenarbeit essenziell. Nur ein Pferd, das ohne das Gewicht des Reiters gelernt hat, sich im Gleichgewicht und koordiniert zu bewegen, kann dies unter dem Reiter in seiner natürlichen Anmut, und ohne Schaden zu nehmen, tun.

    Wenn du Interesse an Seminaren und Workshops zur Tellington-Methode oder Sitzschulungen in Theorie und Praxis hast, kontaktiere mich gerne für alle Möglichkeiten, bei dir am Stall einen Workshop abzuhalten:

    Mail mir an melanie@ghostreiter.at oder fülle das Kontaktformular aus:

    Abonniere meine wöchentlichen Inspirationen für eine innigere Beziehung zu deinem Pferd, und ich schenke dir meinen kostenlosen Ratgeber „5 ungewöhnliche Tipps, wie du die Beziehung zu deinem Pferd verbesserst“.

  • Pferd mit Gurtzwang: 5 Tipps, um Gurtzwang zu beheben

    Gurtzwang beim Pferd: Was kann ich tun?

    Gurtzwang ist nicht nur für das Pferd sehr unangenehm, sondern auch für den Reiter auf Dauer eine Belastung. Er muss sich beim Satteln und Gurten ständig vor seinem Pferd in Acht nehmen, das im schlimmsten Fall beißt und schlägt. Das Pferd verknüpft Satteln und Gurten und in Folge das Reiten als etwas Unangenehmes.
     
    Doch das muss nicht sein!
     
    In diesem Blogbeitrag zeige ich dir 5 effektive Tipps, was du konkret bei Gurtzwang tun kannst.

    Unterschied zwischen Gurtzwang und Sattelzwang

    Gurtzwang bedeutet, dass das Pferd starke Ablehnung gegen das Gurten zeigt. Das heißt, es reagiert mehr oder weniger abweisend, wenn der Reiter den Sattelgurt um den Bauch des Pferdes schließen möchte.

    Sattelzwang wird oft synonym für Gurtzwang verwendet. Ich persönlich halte aber beide Begriffe klar auseinander. Beim Sattelzwang reagiert das Pferd bereits negativ, wenn sich der Reiter mit dem Sattel nähert und ihn auf den Rücken des Pferdes legt.

    Es gibt Pferde mit Gurtzwang, die noch kein Problem damit haben, dass der Sattel auf den Rücken gelegt wird. Erst das Durchgreifen unter dem Bauch zum Gurt und das Anziehen des Gurts löst Stress aus.

    Deshalb ist es mir wichtig, diese zwei Verhaltensauffälligkeiten klar voneinander zu trennen.

    In diesem Blogbeitrag geht es jetzt aber nur um den Gurtzwang.

    Wie zeigt sich Gurtzwang: Symptome von Gurtzwang

    Jedes Pferd ist individuell und reagiert anders. So können die Symptome für Gurtzwang von kaum sichtbar bis zu richtig heftig variieren. Erst wenn das Pferd wiederkehrend negativ auf das Gurten reagiert, kann man von Gurtzwang sprechen. Das heißt, es hat sich schon ein negatives Verhaltensmuster etabliert. Wenn ein Pferd einmalig auf das Gurten reagiert, muss das noch kein Gurtzwang sein. Es kann auch situationsabhängig gerade im Moment des Gurtens nach vorne mit dem Hinterhuf ausgeschlagen haben: eine Fliege, ein lästiger Boxennachbarn in der Stallgasse. Es heißt also – wie eigentlich immer – sehr achtsam zu sein und das Pferd genau zu beobachten.

    Bei den folgenden öfter auftretenden Symptomen deines Pferdes solltest du aufhorchen, wenn du nach dem Gurt greifst, ihn schließst oder nachgurtest:

    • Verspanntes Maul, hochgezogene Nüstern
    • Atmung verändert sich: Pferd hält Luft an oder atmet schneller
    • Angelegte Ohren
    • Schlagen mit dem Kopf
    • Deutliches Drohen mit Drehen des Kopfes nach hinten zu dir/zum Sattel
    • Im Moment des Gurtens: Schnappen in die Luft oder nach dem Strick, an Metall schlecken, an Holz knabbern
    • Drohen mit dem Hinterbein
    • Mit dem Hinterbein nach vorne treten
    • Dich abdrängen, auf deine Seite springen
    • Nach dir gezielt schnappen und beißen

    Symptome von Gurtzwang beim Reiten

    Ähnlich zeigen sich die Symptome von Gurtzwang auch beim Reiten:

    • Pferd läuft stark verspannt, hält sich fest, braucht sehr lange, bis es losgelassen geht
    • Pferd geht kaum vorwärts
    • Tritt, schnappt oder beißt nach dir, wenn du nachgurten willst
    • Im schlimmsten Fall kann das Pferd auch unkontrolliert losbuckeln oder steigen, um den unangenehmen Druck loszuwerden
    • Pferd wirft sich samt Sattel hin (dann ist aber wirklich Feuer am Dach!)

    Ursachen für Gurtzwang

    Die Ursachen für Gurtzwang sind so vielfältig, wie es Pferde gibt. Jedes Pferd ist anders und verknüpft Erfahrungen mit dem Sattelgurt anders.

    Häufig sind folgende Ursachen für Gurtzwang zu finden:
     
    • Hastiges und achtloses erstes Satteln/Gurten beim jungen, rohen Pferd
    • Unpassende Ausrüstung: Der Sattel kneift, die Schabracke scheuert etc.
    • Der Gurt passt nicht: Gerade anatomisch geschnittene Gurte müssen genau passen, sonst zwicken sie die Haut am Ellbogen ein. Gurt ist zu schmal/zu breit, ungepflegtes Material, kaputtes Leder etc.
    • Zu oft die höflichen Hinweise des Pferdes beim Gurten übergangen: Wenn die Hinweise eines Pferdes (Ohren anlegen, Kopf schlagen) auf falsches Gurten mehrmals ins Leere laufen, wird es immer mehr Abneigung gegen den Gurt aufbauen. Obwohl zum Beispiel vielleicht nur zwei oder drei Mal ein anderer Gurt ausgeliehen wurde, der nicht wirklich gepasst hat …
    • Das Pferd wird nicht auf das Satteln/Gurten vorbereitet: Drüberbürsten, Sattel draufklatschen, gurten und ab ins Viereck … Genau wie achtsames Putzen ist gute Vorbereitung beim Satteln und Gurten schon die halbe Miete beim Reiten.
    • Zu enges Gurten: Sehr oft sehe ich, dass der Sattelgurt zu schnell zu eng verschnallt wird. Stell dir vor, du musst einen Gürtel anziehen: Ohne Vorankündigung schnallt dir deine Freundin, die dir dabi hilft, den Gürtel knalleng zu, sodass dir fast die Luft wegbleibt. Kannst du dann einen Dauerlauf machen?
    • Magen-/Darmprobleme: Pferde mit Magen- und/oder Darmproblemen sind am Bauch sehr empfindlich. Klar, sie haben ja auch Bauchweh! Plötzlich auftretender Gurtzwang kann auch ein Symptom für Magenprobleme oder Darmprobleme sein.
    • Muskelverspannungen/Blockaden im Bereich der Rippen/Brustbein: Hier kann dir dein Tierarzt oder Physiotherapeut/Osteopath deines Vertrauens weiterhelfen.
     
     
    Gurtzwang was tun
    Pferde mit Gurtzwang müssen zuerst die negative, schmerzhafte Erfahrung des Gurtens löschen und eine neue positive Verknüpfung im Gehirn erstellen.

    Pferd mit Gurtzwang: Was kannst du konkret tun?

    Was kannst du jetzt konkret tun, um den Gurtzwang deines Pferdes zu beheben?
     
    Folgende drei Grundsätze gehen allen Übungen, die ich dir gleich zeigen werde, voraus:
     
    1. Analysiere genau, wie schlimm der Gurtzwang ausgeprägt ist.
    Reagiert dein Pferd verspannt, hält es die Luft an und bläßt sich stark auf? Oder tritt es gleich gezielt nach dir und du musst dich regelmäßig vor einem schnappenden Krokodil in Sicherheit bringen?
     
    2.  Kläre gesundheitliche Probleme vorher ab.
    Du kannst noch so oft die von mir unten angeführten Übungen machen – ohne Erfolg, wenn dein Pferd ein organisches Problem hat. Hast du den Verdacht, dass dein Pferd Schmerzen organischen Ursprungs hat (z. B. Kotwasser, wiederkehrende Koliken, Magengeschwüre oder Zysten und Rosseprobleme bei Stuten), kläre dies unbedingt vorher mit deinem Tierarzt ab!
     
    3. Bestrafe dein Pferd nie für Schnappen, Beißen oder Treten beim Gurten!
    Klar, ein Pferd sollte im Umgang mit dem Menschen nicht treten, beißen oder schnappen. Denk aber anders: Warum muss das Pferd das überhaupt tun? Was habe ich überhört/übersehen, dass das Pferd so deutliche Signale setzt? Außerdem lernt das Pferd bei Strafe nur, dass es nicht erwünscht ist, Schmerzen zu zeigen. Es driftet dann in eine erlernte Hilflosigkeit ab und kann sogar depressiv werden, also psychisch krank. Es wird dann zwar nicht mehr beißen oder schnappen, aber das löst nicht das Problem, dass das Pferd etwas Negatives/Schmerzhaftes mit dem Gurten verbindet. Eure Beziehung wird nachhaltig massiv gestört.

    5 Tipps und Übungen: So kannst du Gurtzwang beheben

    1. "Lecken der Kuhzunge"

    Der Tellington TTouch „Lecken der Kuhzunge“ ist meine absolute Lieblingsübung. Ich mache diesen TTouch bei allen Pferden und in fast allen Sitatuionen. Er ist einfach genial!
     

    2. "Pythonheber" mit dem Sattelgurt

    Der „Pythonheber“ ist ebenfalls ein Tellington TTouch. Hier verwende ich den Sattelgurt, um die „Pythonheber“ durchzuführen. Beim „Pythonheber“ hebe ich die Haut langsam an und lasse sie noch langsam wieder los. So kann sich das Nervensystem auf die Berührungen einstellen, die Berührung mit dem Sattelgurt wird als angenehm abgespeichert und das Pferd verliert seine Aggression gegen das Gurten.

    Abonniere meine wöchentlichen Inspirationen für eine innigere Beziehung zu deinem Pferd, und ich schenke dir mein kostenloses E-Book „5 ungewöhnliche Tipps, wie du die Beziehung zu deinem Pferd verbesserst“.

    3. Die Ausrüstung prüfen und optimieren

    Wenn die Ausrüstung, also Sattel, Satteldecke/Schabracke und Sattelgurt nicht optimal passen, kann dein Pferd das Satteln/Gurten mit der Zeit als unangenehm empfinden und sogar mit Schmerzen verbinden.
     
    Hat das Pferd bereits Gurtzwang, ist es enorm wichtig, die Ausrüstung auf ihre Passform zu prüfen:
     
    1. Der Sattel: Wenn schon der Sattel nicht passt, dann nützt auch der beste Gurt, der den Sattel an Ort und Stelle hält, nichts mehr. Bitte löse das Problem eines nicht passenden Sattels nie damit, dass du den Gurt einfach fester zuziehst. Wie oft habe ich zugeschnürte Pferde in der Reitstunde. Auf die Frage, warum der Sattelgurt so eng ist, höre ich sehr oft: „Sonst rutscht der Sattel nach vorn (oder zurück oder nach links/rechts …).“
    Ein Sattel ist wie ein Schuh: Passt der Schuh nicht (ist zu eng/zu groß), kann ich damit auch nicht auf einen Berg steigen oder einen Marathon rennen. Ich werde furchtbare Schmerzen haben. Und das Pferd muss bei mangelnder Passform nicht nur den Sattel ertragen, sondern auch noch das Reitergewicht tragen!
    Deshalb bitte: Prüfe deinen Sattel auf korrekte Passform. Ein guter Sattel liegt auch mit einem angenehm verschnallten Gurt noch richtig und rutscht nicht! Rutscht ein Sattel, passt er nicht!
     
     
    2. Satteldecke/Schabracke: Achte sehr genau darauf, wie die Schabracke/die Satteldecke unter dem Sattel zum Liegen kommt. Es dürfen sich keine Falten oder Knubbel bilden. Schmerzhafter Satteldruck droht! Und egal, was mal wehgetan hat: Dein Pferd merkt sich: „Schabracke scheuert, das tut weh. Sattel liegt genau da, wos wehtut. Gurt fixiert den schmerzhaften Sattel an Ort und Stelle. Also ist auch der Gurt doof!“
    Deshalb bitte: Schabracken regelmäßig waschen, die Fixierklettriemen an der Satteldecke/Schabracke auch verwenden, um ein Verrutschen zu vermeiden und „einkammern“, d. h. die Decke vorne nach oben ziehen, damit die Decke nicht am Widerrist aufliegt und scheuert.
    Bei Pferden mit empfindlicher Haut eventuell Lammfell- oder Kunstfellsatteldecken verwenden, um Scheuerstellen und abgebrochene Haare in der Sattellage zu vermeiden.
     

    3. Gurt: Die Passform des Gurts ist das Um und Auf! Je breiter der Gurt, desto besser verteilt er den Druck. Allerdings kann ich für ein eher schmales, rippiges Pferd keinen breiten Gurt verwenden. Anatomisch geformte Gurte müssen die richtige Länge und Form haben, sonst droht eingezwickte Haut hinter dem Ellbogen und Scheuerstellen oder gar offene Wunden. Auch das Material spielt eine wichtige Rolle: Pferde, die sehr sensibel sind, profitieren von einem Kunstfell-/Lammfellgurt. Ledergurte sind im Sommer angenehmer, weil sie einfacher zu putzen sind. Auch die Hygiene spielt eine Rolle: Ledergurte regelmäßig nach dem Reiten von Schmutz und Schweiß befreien, Fellgurte müssen öfter gewaschen oder zumindest mit Wasser abgespritzt werden.

    Gurtzwang beim Pferd: Was tun?
    Mit der Wahl des passenden Gurts ist ein erster Schritt in der Therapie von Gurtzwang getan.

    4. Korrekt gurten bei Pferden mit Gurtzwang

    Vorab: Korrekt gurten kannst du nur, wenn der Sattel passt.

    Der Gurt liegt korrekt, wenn im Stand noch ca. eine Handbreit zwischen Ellbogen und vorderster Gurtkante Platz hat. So kann das Pferd sein Bein frei bewegen, ohne ständig mit dem Ellbogen am Gurt anzustoßen.

    Hast du dein Pferd mit „Lecken der Kuhzunge“ und „Pythonheber“ auf das Gurten vorbereitet, ziehst du den Gurt nur so fest zu, dass der Sattel nicht verrutscht, wenn sich das Pferd bewegt. So kann sich das Pferd langsam an den Druck des Gurtes gewöhnen und fühlt sich nicht sofort wie eingeschnürt.

    Vor dem Aufsteigen führst du dein Pferd ein oder zwei Runden (am besten sogar einen ganzen Spaziergang lang oder zumindest einen Teil der Schrittphase). Das Pferd lässt dann  Luft aus dem Bauchraum, und du kannst entspannt nachgurten.

    Manchmal hilft es, dem Pferd eine Karotte oder ein Leckerli zu füttern, um es im Moment des (sanften!) ersten Angurtens ein wenig abzulenken.

    Nach dem Aufsteigen ist der Gurt korrekt verschnallt, wenn du ohne Probleme noch deine flache Hand zwischen Gurt und Bauch schieben kannst.

    5. Überprüfe die Haltung und Fütterung deines Pferdes

    Manche Pferde wirken grundsätzlich unzufrieden. „Der ist immer so“, „Der hat halt keinen Bock“, „Die ist einfach zickig“ hört man dann oft.
    Neben Gurtzwang zeigen solche Pferde auch noch andere Verhaltensauffälligkeiten: aggressiv dem Boxennachbarn gegenüber, futterneidig, extrem schreckhaft, sehen überall Gespenster etc.
     
    Hast du grundsätzlich das Gefühl, dass dein Pferd unzufrieden, schlecht gelaunt wirkt?
     
    Dann versuche, die Haltung und Fütterung deines Pferdes so weit wie möglich zu optimieren:
    Jederzeit Zugang zu Raufutter, Herdenhaltung, täglicher Auslauf (am besten in Gruppen sowie Tag und Nacht) sind für das Herden- und Lauftier Pferd nötig, um zufrieden und vor allem gesund zu bleiben.
     
    Ich habe sehr oft erlebt, dass Pferde, die von Boxenhaltung in einen Offenstall oder Paddocktrail mit Herdenhaltung gewechselt sind, sich völlig verändert haben.
    Und Verhaltensauffälligkeiten wie Gurtzwang, Aggression, Schreckhaftigkeit etc. lösten sich nach ein paar Monaten in Luft auf.
     
    Manchmal lohnt es sich, über den Tellerrand hinauszuschauen. Es ist mit den Pferden wie mit der Schulmedizin: Symptome allein zu behandeln, hilft nicht immer!
     
    Hat dein Pferd Gurtzwang? Was machst du, um deinem Pferd das Gurten angenehmer zu machen? Hast du noch weitere Tipps? Schreib mir gerne in die Kommentare.
  • Das Geheimrezept für eine intensivere Beziehung zu deinem Pferd

    Interview mit Bibi Degn, Tellington-TTouch®-Instruktorin für Pferde

    Geheimrezepte klingen immer so schreierisch, so übertrieben. Ja, da hast du Recht.  Mit dieser Überschrift wollte ich deine Aufmerksamkeit erregen. Denn das Thema, worum es in diesem Interview geht, ist mir sehr, sehr wichtig und ich will all deine Aufmerksamkeit 😉 Denn dieses Geheimrezept entscheidet meiner Meinung nach darüber, wie intensiv deine Beziehung zu deinem Pferd ist und wie du sie verbessern kannst!

    Bist du bereit, etwas zu investieren, um die Beziehung zu deinem Pferd zu verbessern, sie auf ein neues Level zu heben? Dann ist das folgende Interview über dieses Geheimrezept genau das Richtige für dich. Ich hoffe, es regt dich zum Nachdenken an – und führt dich in Folge zu einer intensiveren, freudvolleren Beziehung zu deinem Pferd!

    Doch wie lautet nun das Geheimrezept?

    Achtsamkeit: Das Geheimrezept für eine intensivere Beziehung zu deinem Pferd

    Das Geheimrezept lautet Achtsamkeit. Du hast dieses Wort sicher schon öfter gehört.

    Jeden Tag erinnere ich mich daran, Dinge mit mehr Ruhe anzugehen, bewusster zu agieren, die Reaktionen meines Pferdes nicht zu sehr auf die Waagschale zu legen. Mich nicht in meiner Person angegriffen zu fühlen, wenn etwas nicht klappt. Genau hinzuspüren, was mein Pferd mir sagen will, mit mehr Liebe bei der Sache zu sein … für mich bedeutet all das und noch viel mehr der Begriff der Achtsamkeit. Und das beginnt zum Beispiel schon beim Putzen.

    Achtsamkeit hilft dir, die Beziehung zu deinem Pferd zu intensivieren. Weil du bewusster hinschaust, bewusster hinfühlst und dein Pferd noch mehr zu verstehen im Stande bist.

    Und weil die Tellington-TTouch-Methode das perfekte Tool für Achtsamkeit ist, ja vielleicht sogar die „angewandte Achtsamkeitsschule“ ist (vgl. Interview), habe ich Bibi Degn zum Interview gebeten.

    Bibi ist eine der weltweit wenigen Tellington-TTouch-Instruktorinnen, die von Linda Tellington-Jones persönlich anerkannt und zertifiziert sind. Bibi ist somit befugt, nicht nur die Methode anzuwenden und zu unterrichten, sondern auch Tellington-TTouch-Lehrer/-innen auszubilden.

    Ihr Fundus zur Tellington-Methode ist unendlich. Sie ist durch und durch Pädagogin in ihrem Beruf als Tellington-Instruktorin und lebt für und mit den Tieren. Ihre gesamte Arbeit und ihre Herangehensweise an „Problempferde“, Pferde mit Verhaltensauffälligkeiten, an problematische Pferd-Mensch-Beziehung ist von unglaublich viel Liebe zu allen Lebewesen, von hoher Achtsamkeit und Lebensfreude geprägt.

    Im Interview mit mir erklärt sie, was das Konstrukt „Achtsamkeit“ für sie bedeutet, wie es sich konkret  anwenden lässt und wie du mit mehr Achtsamkeit die Beziehung zu deinem Pferd verbessern kannst.

    Die Beziehung zum Pferd verbessern mit ...

    Ghostreiter by Melanie: Achtsamkeit ist heutzutage ja fast schon ein Modewort. Was bedeutet für dich Achtsamkeit – wie definierst du sie für dich selbst?

    Bibi Degn: Achtsamkeit bedeutet für mich, das, was ich tue, mit Liebe zu tun. 

    Wie integrierst du Achtsamkeit in dein tägliches Leben? Haben Tiere da einen großen Anteil?

    Die Tiere sind die großen Lehrmeister für meine Achtsamkeit, denn nichts, was ich an, für und mit meinen Tieren mache, hat, ohne achtsam zu sein, viel Wert. In dem Moment, in dem ich meine Tiere sehe, ihre Seele schaue, stellt sich Achtsamkeit wie von selbst ein. Wir alle – vermute ich – haben Tiere, weil wir unsere Liebe zu ihnen spüren wollen. Ich bemühe mich, dies zu leben, wenn ich mit ihnen in Interaktion bin.

    Dies führt zu einem „angewandten Achtsamkeitstraining“ im Alltag, ein großer Vorteil, den wir „Tiere-Menschen“ haben können. Denn wir lernen Achtsamkeit nicht nur bei Stille im Meditationstempel, sondern in der oft sogar lärmenden Welt, im Handeln mit schreckhaften Pferden, bellenden Hunden und eigenwilligen Katzen.

    Dieses Training, Achtsamkeit im Handeln anzuwenden, führt zu einer Haltung, zu Übung, zu einer Gewohnheit. Kürzlich sagte ein Freund zu mir, ich würde den Blumenkohl mit zärtlichen Händen zerteilen. Das war mir nicht bewusst – danke euch, ihr Tiere, für eure anhaltende Achtsamkeitsschulung!

    Der Kontakt wird tiefer, das Zusammensein wird freudvoller

    Wie kann höhere Achtsamkeit unser Zusammenleben mit Tieren beeinflussen?

    Ich habe erwähnt, dass ich einen Zusammenhang zwischen Achtsamkeit und dem Sehen der Seele der Tiere sehe. Wer, ob Tier oder Mensch, blüht nicht auf, wenn sein Gegenüber „seine Seele schaut“? Und wer von uns blüht nicht auf, wenn uns das Gegenüber einen Blick auf seine Seele erlaubt? Der Kontakt wird tiefer, das Zusammensein wird freudvoller, das Training wird spielerischer, es geht nicht mehr um Machtpositionen – und die Sucht, mit den Tieren zu sein, wird gewaltig werden 🙂

    Wie hat dich der achtsamere Umgang mit Tieren durch deine Arbeit als Tellington TTouch® Instruktorin als Mensch verändert?

    Wenn ich oben das angewandte Achtsamkeitstraining erwähnt habe, so möchte ich die Tellington TTouch® Methode als die angewandte Achtsamkeitsschule bezeichnen. Eine bodenständige und zielführende Trainingsmethode, die so viele Elemente der Achtsamkeitsschule in sich trägt, macht, dass es einfach passiert, ohne drüber groß zu reden oder sich diesbezüglich zu disziplinieren.

    Achtsamkeit hat ja auch immer mit Bewusstsein zu tun: Ich muss mir bewusst sein, dass mein Handeln, mein Verhalten Auswirkungen auf Mitmenschen, auf andere Lebewesen, auf meine Umwelt hat. Wie kann ich aus deiner Sicht Bewusstsein und Achtsamkeit fördern?

    Die Antwort ist vielleicht überraschend – das kann ich, indem ich gut und ganz bei mir selbst bin, mich selbst wahrnehme, in Kontakt mit meinem Wesen trete und meine Liebe, die ja immer da ist, in mir finde.

    Denkst du, dass mehr Achtsamkeit und Bewusstsein in der heutigen Zeit uns helfen würde, unsere Welt zu einem schöneren Ort für uns und unsere Tiere zu machen?

    Ich glaube, es gibt keinen anderen, keinen besseren Weg und Schlüssel dahin.

    Achtsamkeit in der Ausbildung von jungen Pferden

    Lernen in Abwesenheit von negativem Stress

    Bibi, du bist seit vielen Jahren Instruktorin für Tellington TTouch ® Training für Pferde. Du hast bei Linda Tellington-Jones gelernt, lernst immer noch regelmäßig bei ihr und wurdest von ihr persönlich 2002 zur Instruktorin ernannt. Kannst du uns kurz erklären, was die Tellington TTouch® Methode ist und welchen Bezug Tellington TTouch zur Achtsamkeit hat?

    Für mich ist die Tellington-Methode Trainingsmethode für Tiere, eine Methode, die Beziehung schafft, Verbindung zwischen Mensch und Tier auf einer Ebene, die einen Tick tiefer ist als unser Alltagsbewusstsein. Diese Ebene hat etwas mit „Erkenntnis“ zu tun.
    Daraus ergibt sich all das andere: Lernen kann man nun mal am besten in der Abwesenheit von negativem Stress, Kooperation ergibt sich aus Freundschaft wie von selbst, und der Körper erblüht, sobald Liebe im Spiel ist. So ist all das „esoterische Zeugs“ kein Widerspruch zu einer bodenständig funktionierenden Trainingsmethode, die jeder anwenden kann, sondern der Nährboden für funktionale Beziehungen zwischen Mensch und Tier.

    Tiere als Lehrer für uns

    Linda Tellington-Jones gilt ja als Wegbereiterin für eine der achtsamsten Methoden in der Ausbildung von Tieren. Wie hat Linda das Thema der Achtsamkeit in ihre Philosophie eingebunden?

    Die Philosophie der Tellington-Methode sagt Folgendes: Arbeit mit dieser Methode lässt erfahren, wie wichtig die Tiere in unserem Leben sind, und verwirklicht, dass Tiere Lehrer für uns sind.

    Sie trägt bei zu Freundschaft und Liebe zwischen Mensch und Tier sowie zu Frieden, Freundschaft und achtsamem Umgang von Menschen.

    Es kommt zum Ausdruck, dass jedes einzelne Tier (und jeder Mensch) besonders ist und etwas anderes braucht, um glücklich zu sein, und dass jedes Tier und jeder Mensch auf seine eigene Weise lernt.

    Tiere werden mit Verständnis behandelt, statt über sie zu bestimmen, sie einzuschüchtern oder ihnen körperlich oder seelisch weh zu tun.

    Der Tellington TTouch dient als Sprache, die zwischen Mensch und Tier genutzt werden kann.

    Vielen Dank, Bibi, für dieses Interview!

    Mehr zu Bibi findest auf ihrer Homepage: www.tiereakademie.de

  • Schockierende Studie: Die Hälfte aller Pferde hasst Putzen – Pferde richtig putzen

    So sehr hassen Pferde das Putzen ...

    Die Studienergebnisse der französischen Wissenschaftlerin Léa Lansade sind erschreckend. Pferde richtig zu putzen ist gar nicht so einfach! Sie beobachtete 69 Pferdebesitzer und ihre Pferde während ihrer Putzroutine. Das alarmierende Ergebnis:

    Fast die Hälfte der Pferde verhielt sich aggressiv oder zeigte Anzeichen von Schmerzen. Außerdem brachten sich 100 Prozent aller Pferdebesitzer mindestens einmal in eine gefährliche Situation. Nur bei 5 Prozent der Pferde sahen die Wissenschaftler positives Verhalten wie versuchte Fellpflege des Besitzers oder engeren Kontakt.

    Wir putzen unsere Pferde ganz oft mit dem Gedanken, sie zu verwöhnen und ihnen Ersatz für die Fellpflege unter Artgenossen zu bieten. Leider weit gefehlt, wie diese alarmierende Studie bestätigt: Oft putzen wir achtlos, unreflektiert und ohne auf die Bedürfnisse des Pferdes zu achten. Natürlich, ein Pferd gehört nun mal geputzt, wenn man es reiten will. Satteldruck, Gurtdruck, verstopfte Talgdrüsen in der Sattellage, unentdeckte Verletzungen – Ergebnisse von mangelnder Putzhygiene. Putzen ist nun mal nötig.

    Pferde putzen und dann ein lockeres Pferd beim Reiten: NOT!

    Meist wollen wir das Pferd nach dem Putzen reiten. Beim Reiten wünschen wir uns dann ein locker schwingendes, losgelassenes, zufriedenes Pferd, das motiviert mitarbeitet. Berücksichtigt man nun die Studienergebnisse von Dr. Lansade, dann sind die wenigstens Pferde, schon bevor wir sie reiten, weder losgelassen noch zufrieden, sondern verspannt und verärgert. Keine guten Voraussetzungen fürs Reiten, oder?

    Es ist also von immenser Wichtigkeit, dem Putzen einen viel höheren Stellenwert beizumessen als schnell schnell wischiwaschi mal drüberzubürsten. Achtsamkeit beim Putzen muss oberste Priorität haben, wollen wir ein freudig mitarbeitendes Pferd unter dem Sattel.

    Doch wie putze ich ein Pferd nun richtig? Wie geht achtsames Putzen? Ohne mich selbst beim Putzen in Gefahr zu bringen und ohne mein Pferd zusätzlich zu verärgern und zu verspannen?

    Pferde richtig putzen: 6 Übungen für ein glückliches Pferd

    1. Achte genau auf Mimik und Ausdruck deines Pferdes.

    Schlägt es immer wieder mal mit dem Schweif, wenn du den Bauch putzt? Das könnte ein Anzeichen sein, dass es sich dabei unwohl fühlt. Es zieht die Nüstern auf einer Seite hoch und es bilden sich kleine Fältchen um die Augen? Es legt kurz die Ohren an und wendet den Kopf zu dir um? Alles weitere subtile Zeichen für Unwohlsein, manchmal sogar für Schmerzen. Schule deinen Blick für solche Ausdrucksformen für Unwohlsein oder Schmerzen deines Pferdes. Willst du die Signale der Pferdesprache genauer studieren, empfehle ich dir dieses Buch: „Sprachkurs Pferd“ von Sharon Wilsie. Nach über 30 Jahren mit Pferden hatte ich bei der Lektüre noch so einige Aha-Erlebnisse.

    2. Probiere aus, wann dein Pferd Putzen am besten akzeptiert.

     Stand es vorher in der Box oder am Paddock und konnte sich nicht allzu viel bewegen, ist es wahrscheinlich schon von Beginn an verspannt und steif. Putzen kann dann unangenehm sein, wenn wir mit dem Striegel auf kalten, verspannten Muskeln herumschubbern. Probier mal aus, ob dein Pferd entspannter beim Putzen ist, wenn du vorher einen kleinen Spaziergang machst. Wenn du dein Pferd vor dem Reiten eh ablongierst, versuche es mal nur am Kappzaum ohne vorheriges Putzen. Und schau danach, ob es positiver beim Putzen reagiert.

    3. Fang mit einem Putzhandschuh oder einem Handtuch an.

    Wenn das Pferd nicht gerade vor Schmutz steht, reicht auch Drüberwischen mit einem weichen Putzhandschuh aus Stoff oder Lammfell oder ein feuchtes Handtuch. Beginne vorsichtig, das Fell abzustreichen. Beginne am Kopf und arbeite dich langsam auf jeder Seite von ganz vorne bis nach hinten zur Schweifrübe und bis zu jedem Bein bzw. Huf. So kannst du genau lokalisieren, wo dein Pferd empfindlich ist. Beim Putzen mit Kardätsche und Striegel kannst du dann an diesen Stellen extra vorsichtig sein und sie falls nötig auch aussparen.

    4. Probier viele verschiedene Bürsten und Striegel aus.

    Ich habe für meine drei Pferde drei eigene Putzkisten. In jeder Kiste sind andere Bürsten, weil jedes Pferd individuell ist und unterschiedliche Härtegrade von Bürsten und Striegeln mag. Hast du ein sehr sensibles Pferd, rate ich dir zu sehr weichen Naturhaarbürsten und Putzhandschuhen. Lieber mal ein wenig staubigeres Pferd als ein übel gelauntes, verspanntes Pferd unter dem Sattel. Denn so ein Pferd ist auch immer ein Sicherheitsrisiko für den Reiter!

    5. Sei geduldig mit dir selbst und atme immer wieder tief aus.

     Vorallem dann, wenn dein Pferd unleidig reagiert und gar schnappt oder mit dem Bein droht. Dasselbe gilt für das Schließen des Sattelgurts und das Satteln selbst. Mehr zum Thema „Gurtzwang“ findest du in folgendem Blogartikel: Klicke hier. Kein Pferd ist unerzogen, außer es wurde von uns dazu gemacht. Meist sind „unerzogene“ Pferde sehr sensible Kandidaten, die sehr deutlich sagen, was für sie unangenehm oder sogar schmerzhaft ist.
    Meine Stute war lange Zeit auf der linken Schulter extrem empfindlich, an manchen Tagen durfte ich sie hier partout nicht putzen. Ich akzeptierte das. Mir war klar, dass ihr diese Schulter wehtat. Warum habe ich erst lange Zeit später erfahren: Ihre große Schwachstelle ist das rechte Hinterbein (durch ein immer wieder blockiertes und schiefes Iliosakralgelenk). Um dieses zu entlasten, muss sie diagonal vorne links mehr abstützen. Die verspannte linke Schulter wurde also durch ihren kaum sichtbaren Schongang hinten rechts ausgelöst. Nicht immer liegt die Lösung an der Stelle, wo das Pferd empfindlich ist. Behalte das immer im Hinterkopf! Pferde dafür zu bestrafen, dass sie nur ausdrücken, was fein ist und was nicht, ist eine Form von Gewalt. Punkt.

    6. Lass dein Pferd während des Putzens an etwas Heu knabbern.

    Nirgendwo gibt es eine Vorschrift, dass ein Pferd während der Putzroutine nicht etwas fressen darf. Fressen beruhigt und fördert eine positive Atmosphäre. Oder biete ihm immer wieder mal ein Leckerli an, wenn es besonders ruhig dasteht. Vorschläge für gesunde Leckerlis findest du in diesem Blogbeitrag: Gesunde Pferdeleckerlis. Du kannst es auch an einem Ast oder gesunden Kräutern knabbern lassen (lies mehr dazu hier nach: Pferde mit Kräutern gesund füttern). Meist sind die Pferde dann gleich schon viel entspannter beim Putzen. Warum nicht alles dafür tun, dass ich ein gut gelauntes Pferd unter dem Sattel habe, das willig mitarbeitet und locker über das Viereck oder die Wiesen schwebt?

    Du möchtest die Beziehung zu deinem Pferd verbessern? Ich habe 5 ungewöhnliche Tipps für dich, wie du die Partnerschaft mit deinem Pferd auf ein neues Niveau hebst. Trage dich in meine E-Mail-Liste ein und ich schenke dir mein kostenloses E-Book „5 ungewöhnliche Tipps, wie du die Beziehung zu deinem Pferd verbesserst“.

  • Mehr Spaß beim Ausreiten auf sauberen Wegen: #rideagainsttrash

    Der neueste Clou ist Plogging. Wie? Noch nie gehört?

    Kein Stress, bis vor Kurzem wusste ich davon auch nichts 😉 Plogging setzt sich aus dem Schwedischen „plocka“ (aufheben) und Jogging zusammen und heißt nix anderes, als beim Joggen durch Wald und Wiese nebenbei Müll aufzusammeln. In Schweden ist Plogging der neueste Hype und ganz Schweden macht gefühlt mit. Irgendwie kommen alle neuen Sachen rund um Umweltschutz und Nachhaltigkeit aus Schweden … hm, in manchen Sachen sind uns die Schweden – allen voran Greta Thunberg mit #fridaysforfuture und ihren Klimaschutz-Demos – weit voraus.

    Unter dem Hashtag #trashtag und #trashtagchallenge gibt es schon etliche Menschen auf der Welt, die mit gutem Beispiel vorangehen (siehe auch diesen Beitrag auf WDR).

    Aber wieso rede ich jetzt von Plogging? Was hat das mit unseren Pferden zu tun?

     

    Die meisten von uns Reitern lieben am allermeisten Ausreiten: Raus ins Gelände, Seele baumeln lassen, über Wald, Wiesen, Felder und über Stock und Stein reiten. Was gibt es Schöneres? Ich habe im Gelände reiten gelernt, bin jahrelang mit meinem Pony nur im Gelände unterwegs gewesen. Erst später habe ich erfahren, dass man in überdachten Hallen im Kreis reiten kann 😉

    Ne, Scherz beseite: Immer wieder passiert es mir, dass ich gemütlich durchs Gelände reite und mein Blick auf eine achtlos weggeworfene Zigarettenschachtel mitten im Wald fällt, kurz darauf blitzt eine R…-B…-Dose am Wegesrand auf, dann wieder schwimmt eine Plastikflasche im kleinen Dorfbach vorbei …

    Entweder gab es das früher nicht so, oder aber mein Bewusstsein hat sich stark verändert:  Wenn ich so etwas heutzutage sehe, werde ich schier wahnsinnig. Ich ärgere mich, Wut kommt auf: Warum kann man um Himmelswillen seinen verdammten Müll nicht einfach in den nächsten Müllkübel tragen oder nach Hause nehmen und dort ordentlich entsorgen? Warum muss er in unserer schönen Natur achtlos weggeworfen werden?

    Früher dachte ich mir ja: „Ist zwar scheiße, aber wie komme ICH dazu, den Müll von anderen Leuten wegzuräumen?“. Kann ich absolut verstehen, diesen Gedankengang …

     

    Kampf der Vermüllung: Saubere Ausreitwege

    Mehr Spaß beim Ausreiten auf sauberen Wegen - trash challenge mit #rideagainsttrash
    VORHER: Überall Plastik, Restmüll, Aluminiumdosen ...
    Mehr Spaß beim Ausreiten auf sauberen Wegen - trash challenge mit #rideagainsttrash
    NACHHER: Ein sauberer Bach, der in ein Biotop für viele Tiere, u.a. Enten, mündet.

    Aber das Traurige daran ist: So kommen wir in unserer Welt nicht weiter. Wenn wir es nicht wegräumen, dann tuts kein anderer und der Müll bleibt ewig liegen, der verrottet nämlich nicht, wie vielleicht der Mensch, der ihn weggeworfen hat, wohl gedacht hat. Und es wird mehr und mehr werden – und irgendwann wird uns der Anblick von Müllinsel mitten im Wald, an Feldrändern oder gar mitten in den Wiesen wirklich große Probleme bereiten!

    Wer hat noch nie Plastikteile, Aluminiumdosen, Plastikflaschen ausm Heu gezogen? Ich andauernd – und mir machen unser Heu teilweise selbst! Solcher Müll im Heu – in den Nahrungsmitteln unserer Pferde – kann gefährlich werden. Plastikteile lassen Pferde eher mal links liegen. Ich habe aber auch schon miterlebt, dass Pferde Drahtstücke gefressen haben … und die dann in der Klinik aus dem Kiefer operiert werden mussten.

    Und das alles nur, weil wir Menschen so unachtsam sind 🙁

    Mit der Instagram-Challenge #rideagainsttrash möchte ich euch alle aufrufen: Macht mit, reitet los und überall, wo ihr Müll seht: Macht ein Vorher-Foto, sammelt ihn ein und macht ein Nachher-Foto und ab damit auf Instagram mit dem Hashtag #rideagainsttrash.

    Wenn es größere Müllteile sind, die ihr seht: Nach Hause reiten, ab aufs Rad, notfalls auch ins Auto und mit Müllsack und Gummihandschuhen bewaffnet einsammeln und dann zum nächste Müllkübel oder zuhause in den Restmüllcontainer – oder am besten noch trennen.

    #rideagainsttrash
    Ein ganzer Sack Müll auf nur ca. 50 Quadratmeter aufgesammelt

    Wer längere Ausritte macht, kann einen kleinen Rucksack mitnehmen und dort schon prophylaktisch Gummihandschuhe und Müllsack einstecken 😉

    Man muss es ja nicht komplizierter machen als es ist.

    Überwindet euch – auch wenns nur eine Plastikflasche ist oder eine Zigarettenschachtel: Man fühlt sich danach richtig gut und davon zu erzählen, macht noch mehr Spaß!

    Ich freue mich auf deine Vorher-nachhher-Fotos unter #rideagainsttrash auf Instagram, oder du schickst sie mir per Mail, und ich stelle sie mit deiner Erlaubnis online.

    Am Ende gibts dann eine tolle Zusammenstellung!

    Du kannst mir auch gerne mailen an melanie@ghostreiter.at!

    Ich bin schon so gespannt, welche Ausreitwege bei dir bald in sauberen Glanz erstrahlen!

    Lebe bewusst – für dich und dein Pferd!

    Deine Melanie

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  • Wie du Nachhaltigkeit im Reitsport umsetzt UND dabei bares Geld sparen kannst

    „Wir sind eine echte Reiterfamilie.“

    „Wieso?“

    „Also ich mache einen Dressurkurs, mein Bruder einen Springkurs, meine Mutter einen Fahrkurs, umd mein Vater einen Konkurs.“

    Okay, es gibt bessere Witze, aber es steckt ein ziemlich wahrer Kern in der Geschichte: Pferde selbst zu halten, ein Pferd in einem Pensionsstall einzustellen oder auch schon ein Pflegepferd kann ganz schön ins Geld gehen. Und wenn man da nicht eine Familie hat, die einen tatkräftig unterstützt, ist man schon mal ziemlich pleite … Wer kennt’s nicht?

    Ist ja auch nichts Neues, aber jetzt kommt der Clou dabei: Wer darauf achtet, seine Geldbörse zu schonen, tut nicht nur sich selbst etwas Gutes, sondern tut auch gleichzeitig etwas für die Nachhaltigkeit im Reitsport.

    Nachhaltiger Reitsport - ein Luxusproblem?

    Meist verschwenden Luxusgüter – und Reitsport gehört nun mal dazu – auch enorm Ressourcen. Das fängt an bei den Futtermitteln, geht über die Ausrüstung und reicht bis hin zur Mobilität.

    Denn sind wir uns ehrlich: Unsere Pferde fressen ziemlich viel Heu, das dann den Tieren fehlt, von denen viele von uns Milch und Fleisch essen wollen. Heu zu produzieren ist kein Honiglecken. Wir machen seit Jahren unser Heu selber: Früher alles von Hand und mit dem Pferdehänger, jetzt mit dem Traktor und allen Gerätschaften. Wir verbrauchen also im Gegensatz zu früher auch mehr Treibstoff und produzieren somit Kohlenstoff … 🙁

    Dann – wahrlich ein Luxusgut – wollen wir unser Pferd reiten. Fein wärs, wenn wir das in einer Reithalle machen können. Wetterunabhängig versteht sich – oder zumindest auf einem Reitplatz mit tiptop Boden. Das aber braucht weitere Ressourcen: Schon mal darüber nachgedacht, dass man für mal schnell einen Reitplatz bewässern im Sommer locker und lässig 400 Liter Wasser benötigt? Und meist wird dafür das Wasser aus der normalen Wasserleitung verwendet – logisch! Aber dass das Trinkwasser ist, was da rauskommt, vergessen viele. Klar, es gibt Systeme für Regenwasserspeicherung etc., aber das ist nicht überall so!

    Weiter gehts mit der ganzen Ausrüstung für unsere Pferde und unserer Bekleidung fürs Reiten. Wenige der großen Reitsportmarken machen sich Gedanken über Nachhaltigkeit im Reitsport. Wo denn die Baumwolle für all die schönen Satteldecken herkommen und wo die Teile geschneidert werden. Von Fairtrade, Bio oder gar sozial verträglich keine Spur. Während andere große Kleidungshersteller hier schon viel in diese Richtung getan haben, fehlt mir hier im Reitsport oft noch zumindest der Versuch, etwas in die richtige Richtung zu bewegen. Aber es gibt Ausnahmen wie z.B. Royal Horsemen.

    Ein schönes Zitat habe ich bei a life with horses gefunden:

    Wir kaufen uns Bambus-Becher für den Kaffee, greifen im Supermarkt ins Bio-Regal – doch beim Shopping fürs Pferd setzt der Verstand aus.

    So wahr, oder? Wenn wir uns wirklich mal an der Nase nehmen, wissen wir, dass in diesen Gedanken schon ein Fünkchen (oder ein riesiges Feuer?) an Wahrheit steckt …

    Und für unsere Pferde tun wir ja schließlich alles. Wir fahren täglich in den Stall zu jeder Tages- und Nachtzeit. Meist nicht immer mit Öffis zu vereinbaren. Wir müssen ja flexibel sein, wenn das Pferd zu einer bestimmten Zeit sein Futter braucht oder nur ab 17 Uhr die Halle fürs Freispringen freigegeben ist. Und dann fahren wir mit dem Auto, jeden Tag, viele Kilometer, alleine. Weil die Freundin aus dem selben Stall lieber erst später kommt. Da ist es im Stall ruhiger …

    Ich hoffe, ihr wisst langsam, worauf ich hinaus will …

    Unser liebstes Hobby, unser liebster Reitsport, trägt viel Potenzial in sich, über Nachhaltigkeit, Schonen von Ressourcen und bewussteres Konsumverhalten nachzudenken. Wenn wir ab und zu mehr nachdenken, bevor wir etwas nachmachen, dann können wir sogar Geld sparen. Und das können wir dann wieder andere tolle sinnvolle Sachen für unsere Pferde investieren … 😉

    Deshalb sind meine Tipps für mehr Nachhaltigkeit im Reitsport auch gleichzeitig Tipps für eine vollere Geldbörse.

     

    Meine Tipps für mehr Nachhaltigkeit im Reitsport

    Hier also meine Tipps für mehr Nachhaltigkeit im Reitsport, mit denen du nicht nur der Umwelt, der Natur und schlussendlich deinem Pferd etwas Gutes tust. Außerdem sparst du dabei so manchen Euro, den du dann wieder in dein liebsten Hobbys reinvestieren kannst 😉 Guten Unterricht zum Beispiel!

    Reparieren, ersetzen, verzichten

    1. Fahrgemeinschaften für die Fahrt in den Stall bilden: Das macht vor allem dann Sinn, wenn euer Pferd weiter weg steht und ihr nur mit dem Auto in den Stall kommt.
    2. Mehrere Reiter tun sich zusammen, um einen guten Trainer auf den Hof einzuladen und nehmen gemeinsam bei ihm Unterricht. Teilt man die Anfahrtsspesen für den Trainer auf mehrere Reiter auf, sind die Trainingskosten gleich günstiger. Zudem braucht der Trainer nur einmal zu dir in den Stall zu fahren und nicht an mehreren Tagen die Woche für jeden Reiter einzeln.
    3. Organisiere selbst einen Workshop oder Trainingslehrgang bei dir am Hof. Die meisten Trainer/Lehrer bieten an, dass der Organisator gratis oder zumindest stark vergünstigt mitreiten kann. So musst du nicht mit Pferd und Hänger zu einem Lehrgang extra anreisen.
    4. Du kannst dir die megageniale Massagedecke nicht leisten? Entweder du bildest eine „Einkaufsgemeinschaft“ und du teilst dir die Kosten mit anderen Mädls aus dem Stall, oder du bietest jemandem, der die Decke schon hat, eine Mietgebühr an.
    5. Strecke teure Fliegen- und Mähnensprays mit ein wenig Wasser, meist haben sie dann trotzdem immer noch eine gute Wirkung. Zudem riechen sie nicht mehr so intensiv.
    6. Verwende günstige IKEA-Dosen im praktischen Stapel als Futterdosen statt die teuren Futtertöpfe aus dem Reitsporthandel. Oder vielleicht gleich alternative Dosen aus Bambus. Denn egal ob aus IKEA oder dem Reitsporthandel – Plastik ist es halt immer noch …
    7. Verwende alte Kübel oder Futtertonnen als Hindernismaterial.
    8. Schnapp dir deine Stiefel und ab damit zum Schuster im Dorf, wenn sie dir zu eng oder zu weit sind oder sich die Sohle ablöst. Danach sehen sie wieder aus wie neu. Kampf der Wegwerfgesellschaft 😉
    9. Kauf dir Schuhcreme im Drogeriemarkt. Sie ist super weich und leicht aufzutragen und pflegt die Stiefeletten und Stiefel genauso wie die teure Schuhpflegecreme vom Markenhersteller.
    10. Spar es dir, dein Pferd komplett von oben bis unten zu waschen, sobald das Thermometer über 20 Grad steigt. Tuts eine gute Staubbürste oder ein feuchtes Tuch nicht auch? Für so eine Pferdedusche fließen ziemlich viele Liter Wasser den Abguss runter. Außerdem zerstört zu häufiges Waschen die natürliche Schutzbarriere der Pferdehaut …

    Nachhaltigkeit im Reitsport durch "Upcycling"

    1. Verwende eine günstige Fleecedecke als Abschwitz-Abreitdecke. Die tuts genauso, und in hübschen Farben sieht sie auch toll aus! Oder schau, ob du deine alten Decken nach einer Wäsche und mit Nadel und Faden nicht doch wieder in Schuss bringen kannst. Daheim im Stall ists eigentlich wirklich wurscht, wie die Decke aussieht, oder nicht? Dem Pferd ists sowieso egal! Das interpretiere ich jetzt einfach mal ins Pferd hinein 😉
    2. Färbe alte weiße Turnierschabracken einfach andersfarbig ein und schon hast du eine neue Schabracke in schicker Farbe.
    3. Verwende alte Elastikbandagen als Tellington-Körperbänder und tu damit deinem Pferd durch die Verbesserung seines Körpergefühls etwas Gutes.
    4. Knüpf dir Heuballenschnüre zu einem Balancezügel für die Tellington-Arbeit. Mit alten Heuballenschnüren lässt sich auch so manches im Stall aufhängen (Salzlecksteine, Spielbälle für die Pferde etc.).
    5. Druck dir die Buchstaben fürs Viereck auf Papier aus, foliere sie ein und hänge sie auf, fertig ist das Dressurviereck!
    6. Verwende statt der praktischen Babyputztücher fürs Pferdegesicht und zum Entstauben ein Microfasertuch. Macht definitiv weniger Müll!
    7. Verwende gut ausgewaschene Marmeladengläser (oder andere alte Gläser) fürs Bereitstellen der Futterportion für dein Pferd. Tupperdosen kann man zwar auch immer wieder verwenden, aber wieso nicht auch nicht noch zusätzlich neues Plastik kaufen …
    Upcycling Futterportionen in Gläsern
    Upcycling von Marmeladengläsern für das Portionieren und Bereitstellen von Futter

    Natürliche, gesunde Alternativen verwenden

    1. Schau dich im Katalog deines Lieblings-Reitsportversandshauses nach biologischen Alternativen zu Fliegenspray und Mähnensprays um. Es gibt mittlerweile tolle, genauso wirksame Alternativen zu den ganzen konventionellen Pflegeprodukten. Alternativen müssen nicht immer teurer sein!
    2. Vergleich mal die Preise für konventionelle Futtermittel (wie z.B. für ganzen Hafer) bei deinem lokalen Futterhändler mit dem von Bio-Lieferanten. Heutzutage sind da nur mehr wenige Cent Unterschied. Damit ist jetzt nicht unbedingt Geld gespart, aber man unterstützt ein System, das auf Dauer unserer Umwelt hilft.
    3. Bestelle lieber eine große Futterlieferung und lagere die Säcke ein (Achtung: Mindesthaltbarkeitsdatum!). So sind die Kilopreise deutlich günstiger, als wenn du immer nur einen einzelnen Sack kaufst.
    4. Pflanz rund um den Stall ein paar Bio-Kräuter an. Richtig gepflegt, wachsen sie rasch und liefern wertvolle Knabbereien fürs Pferd (z. B. Kamille, Weißdorn, Brombeer – die muss man meist gar nicht anpflanzen, die wuchern auch so, genauso wie Brennesseln, die getrocknet eine prima Leckerei für Pferde sind). So spart man sich teure Futterzusätze, wenn man den Futterplan des Pferdes mehr an der Natur ausrichtet. Zu gesunder Pferdefütterung mit selbst gepflanzten Kräutern am Stall klicke hier.
    5. Verwende statt industriell hergestellten Pferdeleckerlis natürliche Alternativen wie z. B. Hagebutten, pelletierter Leinkuchen, Kokossticks etc.
    Kräuter in einer Totholzhecke: Nachhaltigkeit im Reitsport
    Kleine Kräuterpfllänzchen in einer Totholzhecke können in Ruhe heranwachsen und dann später den Pferden als gesunde Knabberei dienen.
    Du siehst, es ist gar nicht so schwer, etwas für unsere Umwelt zu tun, dabei deinem Pferd UND deiner Geldbörse etwas Gutes zu tun. Nachhaltigkeit im Reitsport betrifft uns alle. Mit einfachen Handgriffen und mehr Achtsamkeit und Bewusstsein ist das auch easy umzusetzen!
     
    Also: Lebe bewusst – für dich und dein Pferd!
    Deine Melanie
     
    PS: Für weitere praktische Tipps rund um unsere Pferde und den Reitsport melde dich noch rasch für meinen Newsletter an. Newsletterabonnenten bekommen regelmäßig exklusive Infos, spannende Beiträge und E-Books.
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